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Fachausschuss Binnenwasserstraßen und Häfen

Vorsitzender:

Dipl.-Ing. Michael Heinz, Abteilungsdirektor der Abteilung Umwelt, Technik, Wassertourismus, Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, Bonn.

1. Zielsetzung (Aufgabenstellung)

Der Fachausschuss »Binnenwasserstraßen und Häfen« arbeitet als gemeinsamer Ausschuss des Vereins für europäische Binnenschifffahrt und Wasserstraßen e. V. (VBW) und der Hafentechnischen Gesellschaft (HTG). Der Fachausschuss greift aktuelle Fragestellungen aus der Praxis ebenso auf, wie er generelle neue Entwicklungen selbst anstößt oder verfolgt. Die Ergebnisse der Arbeit des Fachausschusses werden in kurzen Jahresberichten, in Veranstaltungen, zu besonderen Themen und in Veröffentlichungen der Fachwelt und der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt.

Aufgaben des Fachausschusses sind:

• Erfassung der Leistungsmerkmale aller Wasserstraßen und Binnenhäfen

• Darstellung der Nutzungsmöglichkeiten und der Bedeutung von Wasserstraßen und Häfen für die Verkehrswirtschaft

• Darstellung der volkswirtschaftlichen Bedeutung

• Beschreibung der Mehrzweckfunktionen der Wasserstraßen über ihre verkehrspolitische Bedeutung hinaus für Ökologie, Wasser- und Energiewirtschaft sowie für Tourismus und Freizeit

• Analyse und Vorschläge zur Behebung von Schwachstellen der Infrastruktur

• Anregungen zur Weiterentwicklung der Infrastruktur von Wasserstraßen und Häfen

• Anregungen zur Beschleunigung der Verkehrsabläufe

• •Vorschläge zur Entwicklung der Binnenwasserstraßen in ihrer Netzfunktion

2. Angaben zur Arbeitsgruppe

Die Mitglieder des Fachausschusses repräsentieren unterschiedliche Bereiche, z. B.:

• Binnenschifffahrtsgewerbe

• Verladerschaft

• Verwaltung und Wissenschaft

• Binnenhäfen

2.1 Mitgliederveränderungen

Im Berichtszeitraum wurden folgende neue Mitglieder (teilweise wieder) in den Fachausschuss berufen:

• Herr Erik L. Schultz, Koninklijke BLN-Schuttevaer, Zwijndrecht (Niederlande)

• Herr Martin Strack, RMD-Consult GmbH, München

• Herr Gerhard Straub, Neckarhafen Plochingen GmbH, Plochingen

Aus dem Fachausschuss ist im Berichtszeitraum ausgeschieden:

• Herr Detlef Aster

• Herr Immo Conring, GDWS Standort Magdeburg

• Herr Martin van Dijk, Koninklijke BLN-Schuttevaer

2.2 Kooperation mit Dritten

Die Arbeit des Fachausschusses erfolgt fachbezogen, teilweise im Dialog mit anderen Fachausschüssen des VBW – insbesondere mit den Fachausschüssen »Binnenschiffe« und »Verkehrswirtschaft«. Teilweise erarbeiten fachausschussübergreifende Arbeitsgruppen Themen, Stellungnahmen oder Positionspapiere. Mit dem Bundesverband öffentlicher Binnenhäfen e. V. (BÖB) werden aktuelle technische Fragestellungen erörtert.

3. Ergebnisse der Ausschussarbeit

3.1 Sitzungen des Fachausschusses im Berichtszeitraum

Im Jahr 2017 hat der Fachausschuss zweimal getagt:

• 16. März 2017 in Duisburg

• 18. Oktober 2017 in Basel

3.2 Arbeitsergebnisse

Landstrom für die Fahrgastkabinenschifffahrt

Der im vergangenen Jahr vorgelegte Statusbericht der Arbeitsgruppe »Landstrom für die Fahrgast-kabinenschifffahrt« wurde finalisiert und im VBW-Magazin 1/2017 veröffentlicht.

Initiative »Beschleunigung von Infrastrukturvorhaben«

Eine der Kernforderungen des Runden Tisches zur Beschleunigung von Infrastrukturprojekten des VBW ist die Beschleunigung von Nachtragsverfahren und Vergaben. Um dieses Ziel zu erreichen, hat der Runde Tisch vorgeschlagen, die Bearbeitung von Nachtrags- und Vergabeverfahren wieder stärker auf der Amtsebene anzusiedeln und Entscheidungskompetenzen wieder an die Basis zu verlagern.

Bislang ist es so gewesen, dass die Wasserstraßen- und Schifffahrtsämter jeden Nachtrag zur Prüfung an die Außenstellen weiterleiten mussten, wenn die Gesamtsumme der Nachträge einen bestimmten Grenzwert erreicht hatte. Das führte dazu, dass auch Nachträge mit kaum ins Gewicht fallenden Summen aufwendig nachgeprüft werden mussten. Bauunternehmer am Runden Tisch haben diese Praxis kritisiert, da Nachträge häufig auch Jahre nach Abschluss und Abnahme des Bauwerkes noch nicht bearbeitet worden seien.

In Abstimmung mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur nahm die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt diese Kritik auf und startete einen Pilotversuch zur Beschleunigung von Vergaben und Nachträgen. Der Pilotversuch wurde im Juli 2017 begonnen und und wird zwei Jahre andauern.

Für diesen Zeitraum sind die für den Bereich der Wasserstraßenneubauämter (WNA) geltenden Vergabegrenzen und Nachtragswertgrenzen für Bauleistungen(VOB/VOL) und freiberufliche Leistungen (VGV – früher als VOF bezeichnet) deutlich angehoben worden.

Nach zwei Jahren sollen die Erfahrungen mit den neuen Wertgrenzen evaluiert werden, bei positivem Ergebnis könnte das Modell auch auf die Wasserstraßenämter übertragen werden. Dies ist aus Sicht der Experten auch zwingend notwendig, da das Gros der Bauleistungen in diesen Bereichen anfällt.

Der Fachausschuss »Binnenwasserstraßen und Häfen« sieht in diesem Modellversuch einen positiven Schritt auf dem Weg zur Beschleunigung von Planungs- und Vergabeverfahren.

Um jedoch signifikante Zeitersparnisse bei der Bereitstellung von Verkehrsinfrastrukturen zu erzielen, müssten weitere Schritte erfolgen. Daher mahnten der Hauptverband der deutschen Bauindustrie (HDB) und der VBW die Umsetzung weiterer Schritte aus dem Handlungskonzept des Runden Tisches an. Als vordringliche Maßnahmen wurden u. a. funktionale Ausschreibungen, wie die Vergabe von »Planungs- und Bauleistungen«, aber auch die stärkere Einbindung der Vorplaner in die Bauplanung genannt.

Gemeinsam wollen HDB und VBW den Runden Tisch im kommenden Jahr fortsetzen, bisher Erreichtes evaluieren, neue, bislang nicht bearbeitete Themenfelder erschließen und gemeinsame Initiativen zu diesen ergreifen.

Studie »Infrastrukturpolitik im internationalen Vergleich«

Der VBW gab im Herbst 2016 am Lehrstuhl für europäische Planungskulturen der Fakultät Raumplanung der Technischen Universität Dortmund eine vergleichende Studie zu Infrastrukturplanungsprozessen in Deutschland, Österreich und den Niederlanden in Auftrag. Autor ist Christoph Vennemann, der durch die Arbeit inzwischen seinen Master of Science im Fach Raumplanung erworben hat. Die Studie mit dem Titel »Infrastrukturpolitik im internationalen Vergleich – eine Analyse der drei Länder Niederlande, Österreich und Deutschland unter Berücksichtigung der Wasserstraßeninfrastruktur« wurde nun veröffentlicht und ist auf der VBW-Homepage kostenfrei abrufbar. Die Studie untersuchte die Organisation der Öffentlichkeitsbeteiligung bei Infrastrukturprojekten, wie die jeweiligen Länder Infrastrukturprojekte finanzieren, die Rolle des Verkehrsministeriums im Planungsprozess sowie die Planungsprozesse selbst.

Die Ergebnisse liegen seit Jahresanfang vor. Die Studie wurde mit gut bewertet und Anfang 2017 zur Veröffentlichung aufbereitet. Eine Zusammenfassung der Studienergebnisse ist im VBW-Magazin 1/2017 erschienen. Das Gesamtwerk kann im internen Teil der VBW-Webseite heruntergeladen werden.

3.3 Weiteres Arbeitsprogramm und Perspektiven für die nächsten Jahre

Im aktuellen Jahr stehen als Schwerpunktarbeiten auf dem Programm:

Fortsetzung des Dialoges zur Initiative »Beschleunigung von Infrastrukturvorhaben«.

• Weitere Vernetzungen mit den anderen VBW Fachausschüssen zum Querschnittsthema Umwelt.

• Weitere Begleitung der aktuellen Erkenntnisse zum Klimawandel.

3.4 Veröffentlichungen des Fachausschusses

Die Ergebnisse des runden Tisches zur Initiative von Beschleunigung und die Kurzfassung Studie »Infrastrukturpolitik im internationalen Vergleich« wurden im VBW-Magazin veröffentlicht.

Fachausschuss Consulting

Vorsitzender: Dipl.-Ing. Uwe Lemcke

Kontaktadresse: INROS LACKNER SE

Rosa-Luxemburg-Straße 16, 18055 Rostock

Tel.: 0381-4567 870, Fax: -899

e-Mail: uwe.lemcke@inros-lackner.de

Internet: www.inros-lackner.de

1. Zielsetzung

Der Fachausschuss versteht sich primär als Gesprächs- und Diskussionskreis, der sich regelmäßig mit wesentlichen das Thema »Consulting« betreffenden Anliegen im Gesamtinteresse der HTG-Mitglieder befasst.

Die Zusammensetzung des Fachausschusses mit Mitgliedern aus der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung, von Hochschulen und Universitäten, der öffentlichen Hafenverwaltung, dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und aus Consultingunternehmen, ermöglicht insbesondere zu übergreifenden Themen interessante Diskussionen und komplexe Lösungsansätze. Wegen seiner bereichsübergreifenden Zusammensetzung verfolgt der Ausschuss nicht die Interessen einer Standesorganisation, eines bestimmten Berufszweiges oder von Verbänden.

1.2 Der Fachausschuss befasst sich vorrangig mit folgenden Themen:

• Änderungen im Dienstleistungsbedarf im In- und Ausland

• Fragen des Verhältnisses AG/Consultant

• Anforderungen und Förderungen des Nachwuchses für das Consultingwesen

• Herausragende Consultingleistungen

2. Angaben zum Ausschuss

Dem Fachausschuss gehören zurzeit 23 Mitglieder an.

Im Betrachtungszeitraum wurden als neue Mitglieder aufgenommen:

• Herr Dr. Bergen, Hamburg Port Authority

• Herr Weiß, Niedersachsen Ports

• Herr Behrendt, Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur

• Herr Prof. Carstensen, Technische Hochschule Nürnberg

Mit Gaststatus gehören aus dem Kreis der »Jungen HTG« Frau Emken und Herr Dr. Albers zum Ausschuss.

3. Ergebnisse der Ausschussarbeit

Sitzungen des Fachausschusses

Im Jahr 2017 fanden zwei Ausschusssitzungen statt:

30.03.2017, Bremenports GmbH & Co. KG, Bremerhaven

Wesentlicher Inhalt:

• Vorstellung Bremenports

• Einführung BIM in der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung

• EU-Klageverfahren gegen HOAI – Bedeutung für Vergabeverfahren

• Besichtigung der Schleusen- und Hafenanlagen in Bremerhaven

15.11.2017, WTM Engineers GmbH, Hamburg

Wesentlicher Inhalt:

• Vorstellung WTM

• Auswertung HTG-Kongress Duisburg

• Vorbereitung FAC-Workshop zum Thema »BIM« am 17.10.2018 in Hamburg

• neues Bauvertragsrecht ab 01.01.2018

• Entfall HOAI – Bedeutung für das Vergaberecht

• Besichtigung Baustelle Überseequartier Hafencity Hamburg

3.2 Arbeitsergebnisse

Inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Gesetz zur Reform des Bauvertragsrechtes

• wesentliche Änderungen im Werkvertragsrecht

• Bedeutung für den Architekten- und Ingenieurvertrag

3.3 Weiteres Arbeitsprogramm

• Vorbereitung des FAC-Workshops zum Thema »BIM«

• Vergabe von Architekten- und Ingenieurleistungen, insbesondere vor dem Hintergrund der Klage der EU-Kommission gegen Deutschland, mit dem Ziel, die gesetzliche Verordnung über Honorare für Architekten- und Ingenieure (HOAI) abzuschaffen

Uwe Lemcke, Fachausschussvorsitzender

Fachausschuss Baggergut

Berichtszeitraum: 01.01.2017–31.12.2017

Vorsitzender: Dr. Henrich Röper c/o Hamburg Port Authority

Neuer Wandrahm 4, 20457 Hamburg

Tel. 040 / 428 47-2481

E-mail: Henrich.Roeper@hpa.hamburg.de

1. Zielsetzung

Aufgrund der gesetzlichen Umweltanforderungen ebenso wie im Hinblick auf die öffentliche Diskussion sind Unterhaltung und Ausbau von schifffahrtlich genutzten Gewässern ohne ein ausgereiftes und weitsichtiges Sediment- und Baggergutmanagement nicht möglich.

2. Arbeitsgruppe

Der Fachausschuss hat Mitglieder aus Bundes- und Länderbehörden, Hafenverwaltungen, Hochschulen sowie der Industrie. Die Arbeit des Fachausschusses führt Erfahrungen zusammen, um diese in die nationale und internationale Diskussion einzubringen. Zu den Themen gehört die gesamte Palette im Umgang mit Sedimenten. Aufgrund der durch die Mitglieder repräsentierten Institutionen liegt der Schwerpunkt im Küstenbereich.

3. Ausschussarbeit

3.1 Sitzungen und Veranstaltungen

Im Jahr 2017 wurden zwei Sitzungen durchgeführt:

14.-15. März 2017 in Bremen Seehausen, bremenports

27.-28. September 2017 in Schwerin, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern

3.2 Bearbeitete Themen

Als wesentliche Themen wurden im Jahr 2017 u.a. behandelt:

• Stand der Fortschreibung von HABAB-WSV und GÜBAK

• Referentenentwurf der Mantelverordnung

• EG-Abfallrahmenrichtlinie: EU-VO zu ökotoxikologischen Bewertung HP14 – Kriterium

• Adaptives Management – Diskussion über Anwendungsfälle in Deutschland

• Sedimentmanagement Tideems

• Sedimentqualitätsindex als Bewertungstool zur Trenderkennung

• Fachberichte zu den verschiedenen Wasserstraßen und Häfen

• Informationen aus den internationalen Gremien

• Überarbeitung und Aktualisierung der vom Fachausschuss veröffentlichten Papiere

• Entwurf einer Position zur WRRL

3.3 Weiteres Arbeitsprogramm und Perspektiven

Im Jahr 2018 sind zwei Sitzungen vorgesehen. Das überarbeitete Positionspapier und eine ausführliche Ausarbeitung zur Verwertung von Baggergut soll in 2018 veröffentlicht werden. Zusätzlich ist die Positionserarbeitung zu aktuellen Themen der WRRL und zur Nutzung von Baggergut im Deichbau angedacht. Ebenso steht die Unterstützung und Mitorganisation des 10. Rostocker Baggergutseminars auf dem Jahresplan.

Fachausschuss Nassbaggertechnik

Vorsitz: Dipl.-Ing. Klaus Waßmuth

Tel. 0421-520 20-20, Fax 0421-54 79 60

E-Mail: klaus.wassmuth@boskalis.com

Berichtszeitraum 01.01.2017–31.12.2017

1. Zielsetzung

Der Fachausschuss beobachtet und analysiert die Entwicklungen um das Thema Nassbaggerei und Nassbaggertechnik. Die Schwerpunkte reichen von der Geräteentwicklung bis zu der besonderen Ausführung und Ausschreibung von Nassbaggerarbeiten. Die Aufgabenfelder wurden durch den Fachausschuss folgendermaßen aufgeteilt:

• Entwicklung der Nassbaggergerätetechnik

• Baggerverfahren

• Anforderungen an die Nassbaggertechnik im Offshorebereich

• Ausschreibungs-, Vertragsgestaltung und Abrechnungsfragen

• Aufmaßverfahren

Durch die personelle Gliederung des Fachausschusses ist gewährleistet, dass die einzelnen Aufgabenfelder kompetent vertreten sind.

2. Angaben zum Fachausschuss

Der Fachausschuss besteht zurzeit aus neun Mitgliedern, die sich aus Mitarbeitern der Bundeswasserstraßenverwaltung, Ingenieurbüros, Hafenverwaltungen, Offshoreindustrie und der Nassbaggerindustrie zusammensetzen.

Im Berichtszeitraum ist Herr Dipl.-Ing. Guido Kaschel aus dem Ausschuss ausgeschieden, so dass im Moment die Hamburg Port Authority im Ausschuss nicht vertreten ist.

3. Ergebnisse des Fachausschusses

3.1 Sitzungen des Fachausschusses

In dem Berichtszeitraum fanden drei Ausschusssitzungen statt, am 03.02.2017, 05.05.2017 und am 22.09.2017. Außerdem wurden verschiedene Vorbereitungstreffen für den Sprechtag durchgeführt. Am 02.03.2017 fand der Sprechtag im Congress Centrum Bremen statt. Am 09.11.2017 wurde von dem Fachausschuss eine Sitzung mit geladenen Teilnehmern durchgeführt, bei der das Thema Toleranzen, welches beim Sprechtag thematisiert wurde, weiter vertieft wurde.

3.2 Arbeitsergebnisse des Fachausschusses

3.2.1 Sprechtag des Fachausschusses

Wie zuvor erwähnt, wurde von dem Fachausschuss Nassbaggertechnik am 02. März 2017 ein Sprechtag mit den Themen – Entwicklungen, Herausforderungen und Vertragliches – im Congress Centrum Bremen durchgeführt. Hierzu hatten sich 119 Teilnehmer angemeldet. Bemerkenswert war auch, dass ein Großteil der Teilnehmer aus Nichtmitgliedern der HTG bestand, so dass dieser Sprechtag auch außerhalb der HTG eine große Resonanz fand.

Nach dem Einführungsvortrag von Herrn Prof. Dr. Wanninger, in dem das Spannungsfeld zwischen Planung und Ausführung bei Nassbaggerprojekten beleuchtet wurde, gliederte sich das Programm in drei Blöcke:

Block A – Technik und Entwicklungen

Block B – Herausforderungen der Nassbaggerei

Block C – Vertragliches und Risiken

Auf die einzelnen Vorträge in diesem Sprechtag wird hier nicht näher eingegangen, da die Power-Point-Präsentationen auf der Internetseite der HTG / Fachausschuss Nassbaggertechnik eingesehen werden können. Zwei Themen, die jedoch hervorzuheben sind, waren die Themen Toleranzen und Risiken. Hier wurden insbesondere die Toleranzen bei Deckwerken im Nachgang zu dem Workshop diskutiert, sowie das Thema, »wie werden Risiken bei Ausschreibungen ermittelt und wie schlagen sich diese Risiken in der Kalkulation nieder.«

Außerdem wurde ein Beispiel präsentiert, bei dem der Bauherr die Risiken zum Großteil übernommen hat und gerade deswegen das Projekt für den AG wirtschaftlich durchgeführt wurde.

Zu dem Thema Toleranzen im Wasserbau und hier im Speziellen bei Deckwerken bzw. Buhnenbauten trafen sich Mitglieder des Ausschusses, der Wasserschifffahrtsverwaltung, der VdN und Ingenieurbüros zu einem Gedankenaustausch. Im Wesentlichen wurde hier festgehalten, dass die Regelungen, die zurzeit in der ZTV-W LB210 getroffen sind, viele Ausführungsmöglichkeiten nicht berücksichtigen und hier bei der Festlegung von Toleranzen auch andere Regelwerke hinzugezogen werden sollten. Im Speziellen wurde hier an das – Rock Manuel – gedacht, das im europäischen Bereich, wie z.B. Holland, Belgien und England mit Erfolg angewendet wird. In Zusammenarbeit mit der VdN und anderen Anwendern beabsichtigt der Fachausschuss hierzu weitere Informationen auf seiner Internetseite im Laufe des Jahres einzustellen.

3.2.2 Projektinformationen

Der Ausschuss versucht in seiner Arbeit auch aktuelle Themen und Herausforderungen durch anspruchsvolle Baumaßnahmen aufzugreifen. Hierzu wurde Herr Jörn Kück (DEGES) vom Ausschuss eingeladen, um auf der Herbstsitzung einen Überblick über den Planungsstand des Wesertunnels im Bereich A 281 in Bremen zu geben. Dieses Projekt stellt insbesondere durch das Absenkverfahren von Fertigteilen besondere Herausforderungen an die Genauigkeit bei den Nassbaggerarbeiten dar.

4. Weiteres Arbeitsprogramm und Perspektiven für die nächsten Jahre

Durch die besondere Resonanz des Themas Toleranzen beim Sprechtag in Bremen wird der Ausschuss die Diskussion über die aktuellen und ggfs. weiteren Möglichkeiten der Toleranz-ermittlung weiter forcieren, um hier mittelfristig angemessene Werte und Ausführungsbeschreibungen in den Planungs- und Ausführungstexten zu erreichen.

Dipl.-Ing. Klaus Waßmuth