Die European Barge Union (EBU) ist besorgt: Die zum 1. Januar 2019 in Kraft tretende NRMM-Verordnung der EU zur Begrenzung der Schadstoff-Emissionen könne nicht eingehalten werden, Nachbesserungen seien dringend nötig. Denn bislang seien keine Motoren auf dem Markt, die die Kriterien dieser Gesetzgebung erfüllen, heißt es. Für »marinisierte« Lkw-Motoren nach EURO VI fehlten die nötigen Typgenehmigungen, moniert die EBU. Auch seien diese lediglich für kleinere Schiffe geeignet.
Die EBU habe frühzeitig ihre Bedenken hinsichtlich der Verfügbarkeit und der Kosten bei diesen Motoren geäußert und darauf hingewiesen, dass dies zu einem Innovationsstopp führen könnte. Diese Bedenken wurden nach der Annahme der NRMM-Verordnung durch eine Studie über die Emissionsleistung der bestehenden Binnenschifffahrtsflotte in Westeuropa gestützt. Laut dieser Studie funktioniert eine Ökologisierung der Flotte nur mit einem klaren Eingreifen der staatlichen Behörden.
Die EBU plädiert daher für die Annahme der US-amerikanischen Tier 4-Norm. Dafür stünden passende Motoren weltweit in großer Zahl bereit. Diese Norm sollte – mit den notwendigen Übergangsbestimmungen – für bestehende Motoren gelten. Dies könne zu einer Reduzierung der Emissionen um 80% gegenüber der heutigen Situation führen.