Neptun Werft schafft 100 neue Jobs

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Die Neptun Werft in Rostock-Warnemünde will angesichts der guten Auftragslage 100 neue Arbeitsplätze schaffen. Das wurde am Rande eines Betriebsfests verkündet

Die Werft, Teil der Meyer Werft-Gruppe, hatte die Mitarbeiter des Unternehmens und der Neptun Logistik zu einem vorweihnachtlichen Familienfest eingeladen. Zurzeit zählt die Neptun Werft 570 Mitarbeiter. »Das war auch ein großer Dank an unsere Belegschaft für die geleistete Arbeit und die hohe Einsatzbereitschaft«, sagte Manfred Ossevorth, Geschäftsführer der Neptun Werft. Und bei dieser Gelegenheit hatte er eine frohe Botschaft zu verkünden.

Im kommenden Jahr sollen mehr als 100 neue Arbeitsplätze auf der Neptun Werft geschaffen werden. Für den Bau der hochkomplexen Maschinenraum-Module (FERU) für die Kreuzfahrtschiffe der Meyer Werften in Papenburg und Turku werden unter anderem Projekt- und Bauleiter sowie Fertigungsmeister gesucht. Weitere Arbeitsplätze sollen in der Qualitätssicherung, Arbeitsvorbereitung und Fertigung sowie im Bereich Transport und Logistik entstehen. Außerdem hätten alle Auszubildenden gute Chancen auf eine Übernahme, aktuell beschäftigt Neptun 50 Azubis.

Bis ins Jahr 2024 werden 22 seegängige Kreuzfahrtschiffe von der Meyer-Gruppe gebaut, für die Neptun die sogenannten FERUs zuliefert. Außerdem hat die Werft bislang 60 Flusskreuzfahrtschiffe und einige Spezialschiffe gebaut. Zur neuen Saison werden weitere Longships an Viking River Cruises ausgeliefert. »Ein Garant des Erfolges ist es, dass die Belegschaft des Unternehmens über die Jahre stabil gewachsen ist und nun weiter ausgebaut wird«, so Ossevorth.

Neue Berufe und Tätigkeiten

Ferner verwies Manfred Müller-Fahrenholz, Managementberater der Neptun Werft, auf die technische Entwicklung im Schiffbau. »Der Schiffbau 4.0 bedeutet nicht mehr und nicht weniger, dass wir uns alle umstellen müssen«, sagte er. auf der 8. Zukunftskonferenz der Maritimen Wirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns in Rostock. Die Digitalisierung erfassealle Bereiche des Schiffbaus, entsprechend werde es neue Berufe und Tätigkeitsfelder geben, konventionelle Berufsbilder fielen mehr und mehr weg.

Neben neuen beruflichen Herausforderungen bewirkt die datenbasierte Produktion einen hohen Grad der Automatisierung, was in der Regel mit Arbeitserleichterungen für die Beschäftigten einhergeht und für das Unternehmen mit einer steigenden Effektivität verbunden ist. »Die Werft stärkt ihre Wettbewerbsfähigkeit und kann noch flexibler agieren, auch weil die Individualisierung der Produkte weiter zunimmt«, erläuterte Müller-Fahrenholz.

Auf der Neptun Werft sowie in Papenburg und Turku sind zahlreiche technologische Prozesse bereits digitalisiert worden. Die Konturen von diversen Schiffsbemalungen für Kreuzliner werden beispielweise nicht mehr mit Schablonen, sondern lasergesteuert auf die Schiffsrümpfe projiziert. Mit Hilfe von optoelektronischer Technik erfolgt die exakte Positionierung von tonnenschweren Modulen in den Schiffbauhallen. Auf den Meyer-Werften, führte Müller-Fahrenholz in Rostock weiter aus, werde der digitale Technologiewandel konsequent vorangetrieben. Ein entscheidender Erfolgsfaktor sei es, die Belegschaft für die notwendigen Veränderungen zu motivieren und sie daran mitwirken zu lassen, betonte er.