Die Kombiverkehr KG, ein im internationalen Schienenverkehr tätiges Unternehmen aus Frankfurt am Main, feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Firmenjubiläum
Heute unterhält das Unternehmen nach eigenen Angaben ein europäisches Netzwerk mit wöchentlich über 770 Direkt- und Shuttlezügen, das es Spediteuren und Logistikunternehmen ermöglicht, ihre Transporte wirtschaftlich, sicher, effizient und umweltfreundlich über die Schiene abzuwickeln. Mit Umsteigemöglichkeiten für Ladeeinheiten zwischen den einzelnen Zügen sowie Mehrfachabfahrten auf verkehrsstarken Relationen und der Einbindung von mehr als 230 nationalen und internationalen Terminalstandorten bietet die Kombiverkehr KG das nach eigenen Angaben europaweit dichteste Netzwerk mit der höchsten Verkehrsfrequenz. Das Unternehmen transportiert jährlich über 900.000 Lkw-Sendungen und hält Beteiligungen an 26 Gesellschaften im In- und Ausland.
Am 11. Februar 1969 wurde die Kommanditgesellschaft auf Initiative des damaligen Verkehrsministers Georg Leber unter Beteiligung der Verbände des Güterfernverkehrs, der Spedition und des Möbeltransportgewerbes sowie der Deutschen Bundesbahn und 56 Straßentransporteuren und Kraftwagenspediteuren in Frankfurt am Main gegründet. Schon damals gab es das Ziel, den Straßengüterfernverkehr auf die Schiene zu verlagern. Die Verkehrsaufnahme erfolgte kurze Zeit später am 1. Juli desselben Jahres mit der Verladung der ersten Lkw-Sendung im Verladebahnhof Frankfurt am Main (Ost).
Der Kombinierte Verkehr (KV) Schiene-Straße war Ende der 1960er-Jahre die Antwort auf die Herausforderungen einer auf modernen Massengüterverkehr ausgerichteten Wirtschaft. Mit einem innovativen Verkehrskonzept starteten die Gründer 1969 in ein neues Verkehrszeitalter. »Pionierarbeit zeichnet unser Unternehmen von Anbeginn aus«, so Robert Breuhahn, heutiger Geschäftsführer bei Kombiverkehr. »Mit einer Vielzahl an Erneuerungen in den Bereichen Vertrieb, Produktion, IT und Technik haben unsere Mitarbeiter über die letzten fünf Jahrzehnte nichts von diesem Pioniergeist verloren und setzen damit immer wieder neue Standards mit Mehrwert, die den intermodalen Verkehr in Deutschland und Europa zu einer Erfolgsgeschichte haben werden lassen.«
Vom ersten Fahrplan mit vier Verbindungen in Deutschland im Unbegleiteten Verkehr, über die erste Auslandsrelation nach Frankreich 1970 sowie die Verkehrsaufnahmen der legendären Rollenden Landstraßen Ingolstadt (Manching)–Brennersee und Dresden–Lovosice Mitte der 1990er-Jahre und die ersten Ganzzüge im Italienverkehr bis zum heutigen multimodalen Verkehrsnetzwerk ging die Entwicklung bei Kombiverkehr weiter. Heute ist das Unternehmen als neutraler Anbieter in der intermodalen Welt fest verankert. »Das Kerngeschäft haben wir seit den 1980er-Jahren mit nutzbringenden Geschäftsfeldern begleitet«, ergänzt Geschäftsführerkollege Armin Riedl. »Beispielsweise mit der Entwicklung innovativer Taschenwagen, neuen selbst programmierten IT-Systemen für die Transportabwicklung, Beteiligungen an Terminalbetreibergesellschaften oder der Etablierung von international tätigen Traktionsgesellschaften, die heute auf speziellen Transportkorridoren ihre Leistungen erfolgreich erbringen.« Alle Maßnahmen hätten dazu beigetragen, dass Kombiverkehr im Jahr 2007 – als erster europäischer Operateur überhaupt – in einem Geschäftsjahr mehr als 1Mio. Lkw-Sendungen von der Straße auf die Schiene habe verlagern können.
Effiziente Transportabwicklung
Mit dem Projekt »Digitalisierung intermodaler Lieferketten – KV 4.0« wurde eine wichtige Maßnahme zur Modernisierung und Zukunftsfähigkeit des Intermodalsektors innerhalb der Logistikbranche gestartet. Gemeinsam mit zehn Verbundpartnern hat Kombiverkehr die Arbeiten am Projekt im September 2017 begonnen. Das Hauptziel von »KV 4.0« bestehe darin, über die gesamte intermodale Transportkette, beginnend mit der Abholung der Ladeeinheit beim Versender bis hin zur Zustellung beim Empfänger, den logistischen Prozess für alle Beteiligten transparenter und übersichtlicher zu gestalten, heißt es. Mit Stand heute seien sämtliche Arbeitspakete konzeptionell abgeschlossen. Damit sei ein wichtiges Zwischenziel innerhalb des dreijährigen Projekts erreicht worden.
In den kommenden Monaten stehen Workshops mit ausgewählten IT-Unternehmen an, um eine finale Entscheidung für einen Dienstleister zu treffen, der das Projekt »KV 4.0« umsetzen wird. Noch im ersten Halbjahr soll die technische Umsetzung beginnen.