Die Bank für Schiffahrt (BfS) hat ihr Kreditportfolio im vergangenen Jahr weiter ausgebaut. 252 Mio. € standen zuletzt in den Büchern, rund 27 Mio. € (+13%) mehr als im Jahr zuvor
Für die Ostfriesiche Volksbank (OVB) und die Bank für Schiffahrt (BfS) 2016 blicken auf ein überaus erfolgreiches Jahr 2018 zurück. Das Kreditportfolio im Geschäftsbereich Schiffsfinanzierung ist um beachtliche Das Portfolio wächst um beachtliche 15% gewachsen. Sowohl die See- als auch die Binnenschifffahrt sorgten für das Plus.
Insgesamt stieg der Kreditbestand bei der OVB um 10,4% auf 1,64 Mrd. €. Die Bilanzsumme wuchs um 12,5% auf 2,15 Mrd. € bei einem Gewinn von 30 Mio. € (2017: 22 Mio. €). Neben dem Privatkundengeschäft sei auch die Schiffsfinanzierung einer der Treiber für dieses positive Ergebnis gewesen, »das gab es schon lange nicht mehr«, sagt Holger Franz, Vorstandschef der OLB.
Das Portfolio zeichne sich darüber hinaus durch eine sehr gute Risikostruktur aus. Altlasten gebe es nicht, daher war auch keine Risikovorsorge nötig.
Die in Leer beheimatete Volksbank finanziert vorwiegend mittelständische Kunden in der Region, seit der Übernahme der Volksbank Kehdingen auch im Alten Land. Auch im laufenden Jahr den. Angepeilt wird ein Wachstum von »mindestens 10%«. Fernziel ist eine Kreditsumme von etwa 1 Mrd. $ einschließlich Konsortialgeschäft.
Die Bank hat, um mögliche Risiken zu begrenzen, die Vergaben von Darlehen an Schiffseigner auf 20% des gesamten Kreditvolumens gedeckelt. »Also haben wir noch ein bisschen Luft nach oben«, so Franz. Und wenn die Bank weiter wachse, könne auch die Schiffsfinanzierung weiter ausgebaut werden.
In der Seeschifffahrt wuchs das Portfolio im vergangenen Jahr von 255 Mio. € um 15% auf 306 Mio. €. Dazu kam Konsortialgeschäft unter Beteiligung anderer Banken in ähnlicher Größenordnung (300 Mio. €). Macht unter dem Strich gut 600 Mio. €. »Die große Nachfrage hat uns selbst überrascht«, sagt Franz. Doch mit dem Rückzug ehemals großer Akteure (Commerzbank, HSH Nordbank, NordLB) ist die Volksbank in Leer zu einer begehrten Adresse geworden. Bereits nach dem ersten Halbjahr sei das zur Verfügung gestellte Kapital nahezu aufgebraucht gewesen. Ein Trend, der sich auch in diesem Jahr fortsetzt.
Binnenschifffahrt
Im Segment Binnenschifffahrt, von der ank für Schiffahrt verwaltet, konnte das Portfolio von 225 um 27 Mio. € ausgebaut werden. Das war ein Zuwachs von +13%. Dazu kamen weitere rund 50 Mio. € an Konsortialgeschäft mit anderen Banken. Zum Vergleich: Fünf Jahre zuvor stand die OVB noch bei einem Kreditvolumen von 167 Mio. € (siehe Grafik).
Es habe durch den ab 1. Januar 2019 geltenden Bann für Einhüllenschiffe (siehe Bericht auf S. 9) noch einmal einen Schub in der Finanzierung von Tankern gegeben, sagt Franz. Aber auch die Nachfrage in der Trockenschifffahrt ziehe nach einer langen Durststrecke wieder an. Vereinzelt seien außerdem Fahrgastschiffe finanziert worden, bei Kreuzfahrtschiffen ist die Bank trotz des seit Jahren anhaltenden Booms jedoch eher zurückhaltend. »Da können wir den Markt nichr verlässlich einschätzen, außerdem sind die neuen Schiffe sehr teuer.«
Auch in diesem Jahr rechnet die Bank erneut mit Wachstum, jedoch auf einem niedrigeren Niveau. Denn die Auftragswelle für Tanker, die gu die Hälfte des Portfolios bei der BfS ausmachen, sei mit dem nun geltenden Bann für Einhüllenschiffe beendet. Außerdem sei mit einer hohen Tilgungsrate aus den Geschäften der vergangenen Jahre zu rechnen. »Ein zweistelliges Plus wird es 2019 daher kaum noch einmal geben«, sagt Vorstandschef Franz.
Krischan Förster