Der Brauereikonzern AB InBev setzt künftig auf die Wasserstraße beim Transport der Exportmarke Stella Artois von Lüttich zum Seehafen Antwerpen. Das ersetzt bei acht Abfahrten pro Woche rund 5.000 Lkw und reduziert den CO2-Ausstoß um 30%
Der Brauereikonzern AB InBev will künftig wöchentlich 100 Container mit Bier der Sorte Stella Artois per Schiff von der Brauerei Jupille nahe Lüttich zum Seehafen Antwerpen transportieren. In Zusammenarbeit mit dem Hafen Lüttich, Euroports und der Reederei TFC sind acht Abfahrten mit vier Binnenschiffen pro Woche geplant. Sie ersetzen übers Jahr rund 5.000 Lkw.
In Anwesenheit von Belgiens Premierminister Charles Michel, Gouverneur Hervé Jamar und Lüttichs Bürgermeister Willy Demeyer wurde das allererste »Bierschiff« auf die Resie geschickt. »Wir wollen, dass unsere Biere Kunden auf der ganzen Welt erreichen, aber auf eine nachhaltige Weise«, sagt Fabio Sala, Leiter von AB InBev für Mitteleuropa. Der Konzern wolle seine Schadstoffemissionen bis 2025 um 25% reduzieren. Dieses Projekt trage dazu bei. so Sala.
Im Durchschnitt werden pro Woche künftig 100 Container transportiert. Die Route führt von Lüttich über den Albertkanal bis zum Hafen von Antwerpen. Der Wassertransport hat positive Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft.
Seit 2014 hat sich das Exportvolumen von Stella Artois mit einer jährlichen Wachstumsrate von 8% verdoppelt. 90% der in Belgien gebrauten Flaschen mit Stella Artois sind für den Export bestimmt, darunter gehen 75% in die USA, aber auch nach Kanada, Mexiko und Südkorea. Etwa die Hälfte der Exportmenge stammt aus Jupille.
Neben der Entlastung des belgischen Straßennetzes hat der Umstieg aufs Binnenschiff positive Auswirkungen auf die Umwelt. Da 5.000 Lkw-Fahrten entfallen, werde der CO2-Ausstoß um 30% verringert. Neben der Schiffsverbindung über den Albertkanal will AB InBev nach eigenen Angaben weitere Transporte auch auf Züge und eine wachsende Anzahl von CNG- und LNG-Lkw für kurze Stadtverkehr. Die Öko-Kombination, die mehr pro Fahrt transportieren kann, und die Planung, die das Leerfahren einschränkt, tragen ebenfalls zu einem nachhaltigeren Fußabdruck bei.
»Dies zeigt, dass eine Verkehrsverlagerung vom Lkw auf die Wasserstraße möglich ist«, sagt Emile-Louis Bertrand, Generaldirektor des Hafens Lüttich. so könen die Umschlagmenge von derzeit etwa 75.000 Container pro Jahr absehbar auf etwa 100.000 Container pro Jahr steigern können.« Es gebe bereits andere Projekte dieser Art, über die diskutiert werde. »Aber darüber sprechen wir erst, wenn es konkret wird.«