Der historisch beste März im Containerumschlag hat ein eher schwaches Quartal in Antwerpen nicht retten können. Der Gesamtumschlag sank um 3 %. Unterdessen wird die Güterbeförderung per Eisenbahn weiter vorangetrieben
Der Containermarktanteil (in Tonnen) des Antwerpener Hafens in der Nordrange hatte sich nach Angaben der Belgier im vergangenen Jahr auf 27,5% erhöht, ein Plus von 0,7%. Damit verzeichnet der Antwerpener Hafen den höchsten Zuwachs im Bereich der Nordrange zwischen Hamburg und Le Havre. Das Nettowachstum lag bei 650.000 TEU. Über das gesamte Quartal betrachtet, fällt der Zuwachs allerdings nur um 17.500 TEU auf 2,76Mio. Boxen gegenüber dem 1. Quartal 2018 aus.
Im Bereich Breakbulk blieb der Umschlag von Eisen und Stahl um 5% unter dem Vorjahresniveau. Der RoRo-Umschlag dagegen stieg um 3,2%. Trotz des Rückgangs der Anzahl der Fahrzeugeinheiten verbesserte sich die Anzahl der Tonnen dank des durchschnittlichen Gewichts pro Fahrzeug, insbesondere in der Nutzfahrzeugklasse. Im Massengut-Sektor wurden –8.8% weniger Güter umgeschlagen. Einbußen gab es vor allem bei Erz (-22,9%), Kohle (-16,5%), Schrott (-10,2%) und Düngemitteln (-2,2%). Ein ähnliches Bild gab es beim Flüssiggut mit –8,6%.
Neue Bahnverbindung nach Trier
Nicht zuletzt wegen der steigenden Zahlen zu befördernder Container kommt auch der Eisenbahn eine stetig wachsende Bedeutung zu. Im Hafen Trier ist jetzt erstmals der neue Containerzug nach Antwerpen gestartet. Die neue Bahnverbindung ergänzt die Binnenschifffahrt zwischen Binnen- und Seehafen. Anlass war das 1. Internationale Logistik-Netzwerk, zu dem der Trierer Hafen, der Terminalbetreiber Am Zehnhoff-Söns (AZS) und der Port of Antwerpen gemeinsam rund 100 Vertreter aus Politik und Wirtschaft eingeladen hatten. In mehreren Workshops wurde dabei über den Wirtschaftsstandort Moselregion, Intermodale Dienstleistungen sowie Ladungssicherung im internationalen Güterverkehr diskutiert.
Unternehmen der Region können seit einigen Wochen am Multimodal-Terminal in Trier die neue Containerzugverbindung Mosel X-press nach Antwerpen nutzen. Damit sollen Transporte, die bislang vornehmlich per Lkw in den belgischen Seehafen gehen, auf die Schiene geholt werden.
Nach Daten des Statistischen Landesamts hat der Trierer Hafen im Jahr 2018 gegenüber dem Vorjahr deutlich an Schiffsgüterumschlag verloren und ist mit rund 760.000t der kleinste der neun rheinland-pfälzischen Häfen.
Bessere Anbindung an die Schweiz
Kürzlich hatten die Schweiz und Belgiens größter Seehafen bereits eine engere Zusammenarbeit bei Schienen- aber auch bei Binnenschiffsverkehren angekündigt. Zu Beginn dieses Jahres wurde das Angebot um zwei Eisenbahnliniendienste erweitert, Schweizerzug bietet nun vier statt zuvor zwei Rundläufe pro Woche zwischen Frenkendorf bei Basel und Antwerpen an. Zudem werden die Terminals Frenkendorf und Niederglatt bei Zürich jetzt täglich verbunden, sodass auch Verlader in der Ostschweiz davon profitieren können. Ferner offerieren die Bahnoperateure Hupac acht und Lineas fünf Rundläufe wöchentlich zwischen Basel und Antwerpen.
Auch andere Bahnoperateure haben auf die steigenden Güterströme reagiert. Seit Januar transportiert der Antwerpen-TriRegio-Express zweimal wöchentlich Container zwischen Antwerpen und dem Bahnhof Basel Bad (Ubf). Betreiber dieses ist der Logistiker Contargo, der damit auch eine Alternative bei Engpässen auf dem Rhein schafft. Der Rhein bleibt aber auch weiterhin ein besonderer Vorteil Antwerpens für schweizerische Verlader. Über tägliche Linienverkehre wird Basel per Binnenschiff direkt mit dem belgischen Hafen verbunden.
Ziel der Hafenbehörde sei es, branchenübergreifende Zusammenarbeit im Hafen selbst und darüber hinaus zu fördern, um die Ziele nachhaltiges Wachstum, Mobilität, Transition, Safety & Security sowie operative Exzellenz umsetzen zu können. So arbeite man gemeinsam mit Partnern im Hinterland unter anderem an der digitalen Transition der Lieferkette, etwa in der Binnenschifffahrt.