Fast zwei Wochen nach dem Schiffsunglück auf der Donau in Budapest ist das Wrack des Ausflugsschiff »Hableany« geborgen worden. Es wurden weitere Tote gefunden.
Die Bergung des gesunkenen Ausflugsbootes sei durch die starke Strömung und eine schlechte Sicht erschwert worden, teilte die örtliche Polizei mit. Das Wrack war mit Hilfe eines Schwimmkrans auf ein anderes Schiff gehoben worden. Anschließend wurde es in einen Hafen gebracht, um gründlich untersucht zu werden. An dem Schiff waren deutliche Schäden am Heck zu erkennen.
Die »Hableany« hatte eine Touristengruppe aus Südkorea an Bord, als sie am 29. Mai unterhalb einer Brücke von dem Kreuzfahrtschiff »Viking Sigyn« gerammt und versenkt wurde. Das nur 27 m lange Boot versank nach dem Zusammenstoß mit dem 135 m langen Cruiser der US-Reederei Viking River Cruises innerhalb von nur sieben Sekunden in der Donau. Nur sieben der 35 Menschen an Bord konnten gerettet werden.
Im Laufe der Bergung aus 9 m Tiefe wurden zunächst vier weitere Leichen gefunden, darunter die des Schiffsführers. Noch immer gelten vier Menschen als vermisst. Von 35 Personen an Bord hatten nur sieben Passagiere das Unglück überlebt.
Der 64-jährige Kapitän des Kreuzfahrtschiffs wurde verhaftet. Die ungarische Staatsanwaltschaft wirft ihm Gefährdung des Wasserverkehrs mit Todesfolge vor. Zuletzt war auch bekannt geworden, dass der Mann bereits im April in eine weitere Kollision eines Kreuzfahrtschiffes verwickelt gewesen sein soll.
Nahe der niederländischen Stadt Terneuzen hatte damals die »Viking Idun« einen Chemikalientanker gerammt. An Bord des Kreuzfahrtschiffes hatte es dabei Leichtverletzte gegeben. Nach Angaben der europäischen Justizbehörde Eurojust wird deswegen gegen den ukrainischen Kapitän auch in den Niederlanden ermittelt.