Pünktlich am 1. Oktober hat in Duisburg am DST der Aufbau des neuen Versuchs- und Leitzentrums »Autonome Binnenschiffe« begonnen.
Zusammen mit den Forschungspartnern von der Universität Duisburg-Essen und der RWTH Aachen wird jetzt die Infrastruktur aufgebaut, die für die Forschung und Entwicklung zum Automatisierten Fahren in der Binnenschifffahrt erforderlich ist.
Das Land Nordrhein-Westfalen stellt 1,5 Mio. € an Fördermitteln zur Verfügung. Ein erstes Testfeld ist auf dem Endstück des Dortmund-Ems-Kanals (DEK) vor dem Hafen Dortmund geplant. Erste Testfahrten sind für das Jahr 2021 angedacht. Das neue Leitzentrum am DST soll im März 2020 starten und umfasst:
• einen modernen, frei konfigurierbaren Steuerstand in einem Schiffsführungssimulator mit einem 360° 3D-Projektionssystem,
• eine Leitstelle mit drei Arbeitsplätzen zur Koordinierung des gemischten Verkehrs von traditionellen und automatisierten Binnenschiffen und
• vier Wissenschaftler-Arbeitsplätze mit der erforderlichen Computerausstattung für die Entwicklung KI-basierter autonomer Steuerungssysteme.
Vorausgegangen war im Auftrag der IHK eine Machbarkeitsstudie. In Nordrhein-Westfalen wird ein Viertel der Güter über die Wasserstraßen transportiert. Autonom fahrende Binnenschiffe sind in den Augen der Initiatoren ein Schritt, um diesen Transportweg effizienter zu nutzen.
Das konkrete Ziel: In 15 Jahren sollen die ersten Binnenschiffe autonom fahren. Besonders attraktiv sei das für kleinere Schiffseinheiten, die bislang nicht rentabel betrieben werden können. Damit könnten sich auch neue Zielgruppen und weitere Märkte für die Branche eröffnen, hieß es damals bereits.