Laut dem Bericht zu den Fahrberufen, die das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) im Rahmen seiner Reihe »Marktbeobachtung Güterverkehr« vorlegt, hat sich die Heuer der in der Binnenschifffahrt tätigen Personen um mehr als 3 % erhöht. Zudem steigt die Azubi-Zahl
Nach über zweijährigen Verhandlungen wurde im Mai dieses Jahres ein neuer Vergütungstarifvertrag für die Güterbinnenschifffahrt abgeschlossen. Damit wurden bestehende ältere Verträge ersetzt, die bereits zum 31. Dezember 2017 ausgelaufen waren. Der neue Tarifabschluss sieht für den Zeitraum vom 1. Mai 2019 bis zum 29. Februar 2020 einen Anstieg der Tarifgehälter um 3,2% vor. Zum 1. März 2020 ist eine weitere Erhöhung um 1,7% vereinbart worden. Zusätzlich gab es zum 1. Mai dieses Jahres eine einmalige Sonderzahlung in Höhe von 250€ rückwirkend für die Monate März und April 2019. Der Tarifvertrag kann mit einer Frist von drei Monaten, erstmalig zum 30.04.2021, von den Vertragsparteien (Vereinigte Dienstleistungsgesellschaft (ver.di) und dem Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt(BDB) gekündigt werden. Die neuen Vergütungstabellen beinhalten neben einer Monatsgrundvergütung eine feste Zulage, Schichtzulagen sowie einen täglichen Verpflegungsmehraufwand in Höhe von 24€ (bei einer 24-stündigen Fahrt), bzw. 12€ (bei acht Stunden). Ferner ist das Weihnachtsgeld in die monatliche Grundvergütung eingearbeitet worden.
Mehr Ausbildungsverträge
Bei der Ausbildung konnte eine deutliche Steigerung festgestellt werden. Im vergangenen Jahr hatten 51 Personen mehr als 2017 Ausbildungsverträge, deren Zahl somit auf 396 angestiegen ist. Schon im Jahr davor hatte es in dieser Statistik einen Zuwachs gegeben. Die große Mehrheit (93,2%), die eine Ausbildung im Bereich der Binnenschifffahrt absolviert, ist männlich. Insgesamt wurden 147 neue Ausbildungsverträge im Jahr 2018 abgeschlossen, womit an die vergleichsweise hohen Zahlen der beiden Vorjahre angeknüpft werden konnte.
Rund 25,5% der Auszubildenden mit einem neu abgeschlossenen Ausbildungsvertrag zum Binnenschiffer waren 23 Jahre oder älter. Dies bedeutet ein Plus von 1% gegenüber 2017. In diese Altersklasse fallen häufig junge Erwachsene, die bereits in anderen Berufen Erfahrungen sammeln konnten. Rund 40,4% der neuen Auszubildenden waren 18 Jahre oder jünger (-6,5%). Rund 34 % der Auszubildenden zum Binnenschiffer waren zu Ausbildungsbeginn zwischen 19 und unter 23 Jahren alt.
Die Zahl der Prüfungsteilnehmer war 2018 dagegen erneut rückläufig. Von den 90 Personen, die zur Abschlussprüfung angetreten waren, haben 81 bestanden. Damit ist die Erfolgsquote auf rund 90% zurückgegangen (2017: 96,9%).
Die Zahl derer, die die Ausbildung vorzeitig beendet haben, ist um 38,5% gestiegen, insgesamt waren es 54 Personen. Dabei wurden 30 Verträge im ersten 18 im zweiten und sechs im dritten Jahr vorzeitig aufgelöst. Mit einer Quote vom 1,01 gemeldeten Berufsausbildungsstellen je Bewerber lag das Stellenangebot im Ausbildungsjahr 2017/2018 noch knapp über der Nachfrage an Ausbildungsplätzen. Die durchschnittliche Ausbildungsvergütung in der Binnenschifffahrt lag mit 1.072€ lag deutlich über dem Durchschnitt aller Ausbildungsberufe (908€).