Institutionelle Investoren und die Provinz Groningen bieten künftig Finanzierungen für niederländische Schiffseigner an. Im Fokus steht der Shortsea-Sektor.
Der sogenannte Nesec Shipping Debt Fund (NSDF) ist mit 250 Mio. € ausgestattet und teilweise durch eine Garantie des niederländischen Staates abgesichert, heißt es. Die Vergabe der Hypothekendarlehen erfolge zusätzlich zu den bestehenden Kreditkapazitäten der Banken, erklärt Pieter van der Burg, Geschäftsführer von Nesec.
Damit sollen Finanzierungslücken geschlossen werden, die durch den Rückzug vieler Banken entstanden seien. Gleichzeitig müsse durch die Überalterung der Flotten und neue Emissionsvorschriften investiert werden. Beteiligt an dem neuen Finanzierungsinstrument sind die Nederlandse Waterschapsbank, die Provinz Groningen, NN Investment Partners (NNIP) und Waterland Investment Services.
»Der maritime Sektor ist nach wie vor eine Schlüsselbranche der niederländischen Wirtschaft, der eine Wertschöpfung von 26 Mrd. € und Arbeitsplätze für 275.000 Menschen schafft«, betont Keijzer. Mit einem Umsatz von 1,3 Mrd. € und 4.300 Beschäftigten in etwa 100 Unternehmen seien Schiffbau und Schifffahrt für die Wirtschaft und die Arbeitsplätze im Norden der Niederlande insgesamt und insbesondere in Groningen von großer Bedeutung.
Die rund 40 in Groningen ansässigen Reedereien betreiben den Angaben zufolge 75% der rund 400 Schiffe, die im Norden der Niederlande registriert sind. Groningen sei also eine echte Provinz des Kurzstreckenseeverkehrs«, sagt Henk Staghouwer für die Groninger Provinzverwaltung. Zwischen 2012 und 2017 liefen 112 Kurzstreckenseeschiffe auf den Werften im Norden des Landes vom Stapel.
Über Nesec sollen mehrere Fonds für die Schifffahrt, den Offshore-Sektor und den Bereich der Erneuerbaren Energien entwickelt werden. Finanziert werden Neubauten oder Umrüstungen von Bestandsschiffen.