Die Europäische Vereinigung der Binnenschiffer (EVdB) hat in einem Brief an Verkehrsminister Andreas Scheuer die mangelnde Wertschätzung der Binnenschifffahrt bemängelt und mehr Unterstützung eingefordert – insbesondere während der Corona-Krise. Iris Klinkenberg, 1. Vorsitzende der EVdB, machte in ihrem Schreiben deutlich, dass sich die Branche durch den Wegfall von Steinkohle- und Tierfuttertransporten seit dem 4. Quartal 2019 in einer Rezession befinde. Besserung sei auch am Beginn des neuen Jahres nicht in Sicht gewesen. Klinkenberg fordert konkret: keine Corona-Klauseln in Frachtverträgen sowie eine Art Kleinwasserzuschlag bei höherer Gewalt durch das Corona-Virus als Ausgleichszahlung für die Binnenschifffahrt. Darüber hinaus sollten Befrachter nicht die aktuelle Marktsituation ausnutzen dürfen und Frachten drastisch kürzen, obwohl sie von ihrem Auftraggeber weiter hohe Erlöse erzielten. Zudem wünscht sich Klinkenberg eine unbürokratische Verlängerung von Schiffszertifikaten und CESNI-Auflagen, Tarifkürzungen oder Stundungen bei Hafengeldern und deutschlandweit eine kostenfreie Stromabnahme an den Landstromkästen. Zudem machte sie darauf aufmerksam, dass Binnenschifffer ihre Familien wegen der Corona-Pandemie längere Zeit nicht sehen könnten.