Print Friendly, PDF & Email

Fachausschusses Baggergut

Berichtszeitraum: 01.01.–31.12.2019

Vorsitzender: Dr. Henrich Röper, c/o Hamburg Port Authority, Neuer Wandrahm 4, 20457 Hamburg, Tel.: 040 42 847– 481, E-Mail: Henrich.Roeper@hpa.hamburg.de

1. Zielsetzung

Aufgrund der gesetzlichen Umweltanforderungen, ebenso wie im Hinblick auf die öffentliche Diskussion, sind Unterhaltung und Ausbau von schifffahrtlich genutzten Gewässern ohne ein ausgereiftes und weitsichtiges Sediment- und Baggergutmanagement nicht möglich.

2. Arbeitsgruppe

Der Fachausschuss hat Mitglieder aus Bundes- und Länderbehörden, Hafenverwaltungen, Hochschulen sowie der Industrie. Die Arbeit des Fachausschusses führt Erfahrungen zusammen, um diese in die nationale und internationale Diskussion einzubringen. Zu den Themen gehört die gesamte Palette im Umgang mit Sedimenten. Aufgrund der durch die Mitglieder repräsentierten Institutionen liegt der Schwerpunkt im Küstenbereich.

3. Ausschussarbeit

3.1 Sitzungen und Veranstaltungen

Im Jahr 2019 wurden zwei Sitzungen durchgeführt:

13.–14. März 2019 in Kiel, GDWS

24.–25. September 2019 in Leer, GDWS

3.2 Bearbeitete Themen

Als wesentliche Themen wurden im Jahr 2019 u.a. behandelt:

• Stand der Fortschreibung der Baggergutrichtlinien (GÜBAK)

• Aktuelle Entwicklungen zur Mantelverordnung

• Umsetzung Wasserrahmenrichtlinie (WRRL), Fitness Check

• Munition im Meer

• Mikroplastik

• Fachberichte zu den verschiedenen Wasserstraßen und Häfen

• Informationen aus den internationalen Gremien

• Neuveröffentlichung des Positionspapiers des Fachausschusses (Veröffentlichung)

3.3 Weiteres Arbeitsprogramm und Perspektiven

Im Jahr 2020 sind zwei Sitzungen vorgesehen. Die Veröffentlichung eines umfassenden Verwertungspapiers soll zur Jahresmitte erfolgen.

Das Rostocker Baggergutseminar, in dessen Planung und Organisation der Fachausschuss intensiv eingebunden ist, wurde aufgrund der Covid-19 Pandemie abgesagt und auf das Jahr 2021 verschoben.

Fachausschuss Nassbaggertechnik

Berichtszeitraum 01.01.–31.12.2019

Vorsitzender: Dipl.-Ing. Klaus Waßmuth, c/o Heinrich Hirdes GmbH, Strotthoffkai 13, 28309 Bremen, Tel.: 0421 5 20 20-20, Fax: 0421 54 79-60, E-Mail: klaus.wassmuth@boskalis.com

1. Zielsetzung

Der Fachausschuss beobachtet und analysiert die Entwicklungen um das Thema Nassbaggerei und Nassbaggertechnik. Die Schwerpunkte reichen von der Geräteentwicklung bis zu der besonderen Ausführung und Ausschreibung von Nassbaggerarbeiten. Die Aufgabenfelder wurden durch den Fachausschuss folgendermaßen aufgeteilt:

• Entwicklung der Nassbaggergerätetechnik

• Baggerverfahren

• Anforderungen an die Nassbaggertechnik im Offshorebereich

• Ausschreibungs-, Vertragsgestaltung und Abrechnungsfragen

• Aufmaßverfahren

Durch die personelle Gliederung des Fachausschusses ist gewährleistet, dass die einzelnen Aufgabenfelder kompetent vertreten sind.

2. Angaben zum Fachausschuss

Der Fachausschuss besteht zurzeit aus elf Mitgliedern. Hinzugekommen sind Frau Stefanie Kolbaum als Vertreterin der HPA und Herr Jan Paulsen als Vertreter der Nassbaggerindustrie. Beide neuen Mitglieder wurden einstimmig vom Ausschuss gewählt und werden die Ausschussarbeit durch ihre Kompetenzen gut ergänzen. Somit sind die unterschiedlichen Sparten, wie Bundes­wasserstraßenverwaltung, Ingenieurbüros, Hafenverwaltungen, Offshoreindustrie und die Nassbaggerindustrie Binnen und Küste im Ausschuss wieder komplett vertreten.

3. Ergebnisse des Fachausschusses

3.1 Sitzungen des Fachausschusses

In dem Berichtszeitraum fanden zwei Ausschusssitzungen statt. Eine am 06.03.2019 in Warnemünde und eine am 05.12.2019. Dort waren wir zu Gast bei der BAW in Hamburg am Brooktorkai.

Weiter wurde, in Zusammenarbeit mit der Jungen HTG, im August eine Exkursion nach Holland durchgeführt.

3.2 Arbeitsergebnisse des Fachausschusses

An dem Thema Toleranzen im Wasserbau wird nach wie vor gearbeitet und versucht, dass bei einer Überarbeitung der ZTV-W 210 der Fachausschuss Hinweise und Empfehlungen mit einfließen lassen kann.

Bei der Ausschusssitzung am 06.03.2019 in Warnemünde durften wir, auf Einladung des WSA Stralsund, über das Thema „Lärmemissionen beim Ausbau des Seekanals Rostock durch Baggergeräte“ diskutieren. Hierzu hatte sich, auf Einladung des Ausschusses, Herr André Kiwitz vom TED in Bremerhaven freundlicherweise bereit erklärt, einen Einführungsvortrag zu dem Thema zu halten. Bei der anschließenden Diskussion gab Herr Kiwitz wertvolle Hinweise wie mit der Problematik von Geräuschemissionen im Vorfeld und auch während der Ausführung von Projekten umgegangen werden sollte. Die Rückmeldung zu dieser Veranstaltung war durchaus positiv. Die sachlichen Informationen konnten zu einer erfolgreichen Fortführung des Projektes in der Genehmigungsphase beitragen.

Im August 2019 wurde, in Zusammenarbeit mit der Jungen HTG, eine dreitägige Exkursion nach Holland geplant und durchgeführt. Insgesamt waren 23 Teilnehmer und Teilnehmerinnen zu verzeichnen.

Die Reise ging von Hamburg über Oldenburg nach Rotterdam, wo wir einen Hopper- und einen Cuttersimulator vorgeführt bekamen und auch selber als Geräteführer tätig werden konnten.

Am nächsten Tag wurde eine Hafenbesichtigung auf Einladung von Port of Rotterdam mit den Jungingenieuren von Port of Rotterdam durchgeführt. Im Anschluss daran ging es weiter nach Delft, um hier die laufenden Versuche bei Deltares kennen zu lernen und uns über den Stand der aktuellen Fragestellungen im Wasserbau informieren zu lassen.

Auf der Rückreise nach Hamburg wurde am Marker Meer ein Zwischenstopp eingelegt, wo wir ein in den Anfängen befindliches Deichbauprojekt – de Markermeerdijken – erläutert bekamen, welches als PPP- bzw. Allianz-Projekt durchgeführt wird. In diesem Projekt arbeitet die öffentliche Hand mit privaten Firmen zusammen, um das Projekt von der Genehmigung bis zur Fertigstellung gemeinsam durchzuführen.

Insgesamt war die Exkursion sehr erfolgreich, so dass weitere Formate in dieser Art durchgeführt werden sollen.

Im Dezember 2019 fand die zweite ordentliche Sitzung des Jahres bei der BAW im Referat K4 am Brooktorkai statt. Hier wurde im Anschluss an die interne Sitzung ein Vortrag über alternative Geräteantriebe und über aktuelle Schiffsneubauten des Bundes berichtet. Das Referat K 4 ist für die Durchführung von Schiffsneubauten für den Bund zuständig. Die Palette reicht vom Vermessungsschiff bis hin zum hochkomplexen Forschungsschiff, wie z.B. der Neubau der Polarstern für das Bundesforschungsministerium. Im Weiteren wurde uns der Hopperneubau der Wasserschifffahrtsverwaltung in kurzen Zügen vorgestellt.

Ein wesentliches Ergebnis der letzten Sitzungen ist, dass der Fachausschuss Dank der darin vertretenen kompetenten Mitgliedern sehr gut in der Lage ist, auf Anfragen und Probleme, die von außen an ihn herangetragen werden, schnell reagieren zu können und hier Hilfestellung für weitere Überlegungen und Abläufe geben kann.

4. Weiteres Arbeitsprogramm und Perspektiven für die nächsten Jahre

Bei den nächsten Sitzungen wird weiterhin das Thema Toleranzen im Wasserbau behandelt. Schwerpunktthemen für die nächsten Sitzungen ist die Kampfmittelproblematik mit den daraus resultierenden Auswirkungen auf Baggerprojekte in den Küstengewässern. Ein weiteres Thema sind die Auswirkungen auf die Durchführung von Unterhaltungsbaggerungen auf Grund von geänderten Anforderungen an Baggertechnik und -verfahren, die sich unter anderem auch durch den Klimawandel ergeben.

Durch die Resonanz auf den letzten Fachausschuss-Workshop in Bremen und die sich zum Teil auch daraus ergebenden Fragestellungen, plant der Ausschuss einen interessanten Workshop in 2021 abzuhalten.

Bremen, den 21.02.2020, Dipl.-Ing. Klaus Waßmuth