Für den Neubau der Schleuse Witzeeze am Elbe-Lübeck-Kanal stehen im Entwurf des Bundeshaushaltes 2021 für Planungen und Vorarbeiten 13 Mio. € zur Verfügung. Mit dem Geld könnten nun Umweltgutachten, Bodenproben und weitere Maßnahmen beauftragt werden, um das Planfeststellungsverfahren zu beginnen und bis zum Ende zu bringen, teilt Norbert Brackmann, Maritimer Koordinator der Bundesregierung mit, in dessen Wahlkreis die Schleuse auch liegt.
Die Mittel seien aber nicht nur für die Planungen der Schleuse bestimmt, sondern auch für die Neubauplanungen der Kanalbrücke Witzeeze. Schleuse und Brücke werden zusammen geplant und gebaut. Das mache die Aufgabe so herausfordernd und komplex, heißt es.
Die Schleuse Witzeeze ist nun die erste von insgesamt sechs Schleusen, die am Elbe-Lübeck-Kanal neu gebaut werden. Die Schleuse Lauenburg wurde bereits 2006 erweitert und für die Durchfahrt von Großmotorgüterschiffen angepasst. Nach Witzeeze sollen die fünf nördlichen Schleusen – Donnerschleuse, Behlendorf, Berkenthin, Krummesse und Büssau – modernisiert werden.
Der Ausbau der 1900 eingeweihten und 61,55 km langen Bundeswasserstraße von Lauenburg bei Elbe-km 569,23 nach Lübeck ist wegen des seit Jahren rückläufigen Transportaufkommens umstritten. Kritiker zweifeln den wirtschaftlichen Nutzen des Projekts an. Im Februar hatte der Bund das Vorhaben auf Eis gelegt, von der geplanten Verbreiterung und Vertiefung des Kanals ab der Schleuse Lauenburg wurde Abstand genommen.
Stattdessen wollte sich die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) zunächst auf die Aufrechterhaltung und Verbesserung der Nutzung konzentrieren. Dazu gehört auch der Ersatz der Schleuse und der Straßenbrücke Witzeeze sowie weiterer Kanalbrücken.