Die Schifferbörse zu Duisburg hat Unterrichtsmaterialien zur Binnenschifffahrt entwickelt. Deren wirtschaftliche Bedeutung ist an den Schulen kaum bekannt
Rund 223 Mio. t werden in Deutschland jedes Jahr mit dem Binnenschiff transportiert, die meisten davon in NRW. Rund 20% der in Nordrhein-Westfalen transportierten Güter nutzen Flüsse und Kanäle, um ans Ziel zu kommen. Die Binnenschifffahrt sei auch deshalb ein wichtiger Pfeiler am Industriestandort. 50.000 Beschäftigte seien allein vom Duisburger Hafen abhängig.
»Ich finde, dass muss jeder Schüler wissen, egal ob er in Duisburg oder in Bielefeld zur Schule geht«, sagt Frank Wittig, Vorsitzender der Schifferbörse. Dennoch sei die Binnenschifffahrt an vielen Schulen im Land kaum Thema.
Die Schifferbörse hat deshalb mit Hilfe des Logistikum Steyr ein Lehrmittelpaket erstellen lassen. Dieses steht jetzt allen Lehrern von Berufsschulen, aber auch allgemeinbildenden Schulen zur Verfügung. »Unser Angebot ist kostenfrei und für jeden zugänglich«, wirbt Wittig für das neue Angebot. »Wir wollen bei den Lehrern und Schülern wecken und jungen Menschen damit zeigen: Hier wartet ein zukunftsfähiger, umweltfreundlicher Wirtschaftszweig auf euch!«
Weil in Corona-Zeiten und »Social Distancing« kaum ein regulärer Lehrbetrieb stattfinden kann, gibt es unter www.quinwalo.de das Lehrmittelpaket digital zum Download. Enthalten sind eine umfassende Präsentation zur Wasserstraße Rhein, geographische und wirtschaftsgeographische Informationen sowie Informationen zur Binnenschifffahrt im Allgemeinen. Darüber hinaus werden Übungen sowie eine Videobibliothek und eine Sammlung weiterführender Links bereitgestellt.
Das Lehrmittelpaket enthält auch Hinweise auf aktuelle Forschungsarbeiten. So entsteht derzeit am Entwicklungszentrum für die Binnenschifffahrt in Duisburg ein Testfeld für Autonomes Fahren in der Binnenschifffahrt.
Die Lehrmaterialien können frei adaptiert und bearbeitet werden, daher können sie individuell an die jeweilige Zielgruppe angepasst werden, heißt es.