Üblicherweise sind die ersten Tage eines neuen Jahres eine Zeit, in der Pläne geschmiedet und neue Ziele ins Auge gefasst werden. Im Privaten wie auch im Geschäftlichen. 2021 hat dagegen angefangen, wie das 2020 zu Ende ging – ganz im Banne und unter der Geißel von Covid-19. Eigentlich ist es sogar noch schlimmer geworden, weil der vor dem Jahreswechsel verordnete Lockdown über die Feiertage die Infektions- und Todeszahlen kaum verringern konnte und sich das tückische Virus inzwischen als Mutation verbreitet – mit bislang noch ungewissem Ausgang.
Wie unheilvolle dunkle Sturmwolken ziehen bereits neue Schreckensszenarien am Horizont auf. Mühsam hatte sich das Binnenschifffahrtsgewerbe im vergangenen Jahr den praxisfernen Corona-Vorschriften entzogen, nun könnte im Zuge der anhaltenden Krise eine neuerliche Verschärfung der Reise-Regeln ins Haus stehen.
Nicht auszudenken, was es angesichts von täglich 600 Schiffen allein im grenzüberschreitenden Rhein-Verkehr bedeuten würde, wenn die Besatzungen bei der Einreise unter Quarantäne gestellt würde. Und wieder wird vor und hinter den Kulissen hektisch korrespondiert und verhandelt …
Die Eindämmung der Corona-Bedrohung und die schnellstmögliche Bewältigung der Krise bleiben zweifellos die wichtigste Herausforderung, auch in diesem Jahr. Dem muss sich alles andere unterordnen. Für viele Unternehmen in der Passagierschifffahrt, denen mindestens ein weiterer verpatzter Saisonstart, wenn nicht Schlimmeres droht, geht es längst um die nackte Existenz. Sie stehen zwar weniger im öffentlichen Fokus als die großen Industriefelder von Automobil bis Stahl, brauchen aber gleichermaßen wirksame Hilfen fürs Überleben.
Der Kampf gegen Corona bedeutet aber nicht, dass andere Themen vertagt oder vernachlässigt werden dürfen. Welche Erwartungen und Forderungen die wichtigen Verbände und Interessensvertretungen aus dem System Wasserstraße an die Politik bei Bund und Ländern haben, können Sie in dieser Ausgabe ab Seite 8 nachlesen. Das Spektrum reicht von einem ausreichenden Investitionsetat über eine neue Motorenförderung bis hin zur Digitalisierung von logistischen Prozessen.
Es gibt ein Leben während und auch nach Corona. Vieles ist trotz – oder gerade wegen – den harten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Bewegung. Aber es braucht Mut und Zuversicht. Schon 2020 waren die Schlagzeilen nicht nur von der Pandemie geprägt. Für alle, die diese in jeder Hinsicht ungewöhnlichen zwölf Monate des vergangenen Jahres noch einmal Revue passieren lassen wollen, ist unsere große Übersicht über die meistgelesenen Nachrichten ab Seite 12 eine spannende Lektüre.
Bleibt zu hoffen, dass der Rückblick auf 2021 rundum positiver ausfällt und Corona dann als überwunden gelten kann. Bleiben Sie bis dahin vor allem gesund!
Viel Spaß beim Lesen