Überraschend geht das Verkehrsressort in der neuen Ampel-Koalition an die FDP. Vermutlich übernimmt Volker Wissing das Ressort von Andreas Scheuer (CSU).
Die meisten hatten wohl eher auf einen grünen Verkehrsminister spekuliert. Fraktionschef Anton Hofreiter und Cem Özdemir, Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur galten als aussichtsreiche Kandidaten. Hofreiter könnten stattdessen Landwirtschaftsminister werden, heißt es. Ob auch für Özdemir ein Posten im Kabinett vorgesehen ist, bleibt offen.
Insgesamt besetzen die Grünen laut Koalitionsvertrag fünf Ministerien (Wirtschaft-Energie-Klima, Außenministerium, Familie, Umwelt und Landwirtschaft), sechs sind es für die SPD (Verteidigung, Gesundheit, Innen, Bau, Arbeit und Soziales sowie Entwicklungspolitik) und vier für die FDP (Finanzen, Justiz, Bildung/Forschung und eben Verkehr).
Überraschungskandidat Wissing ist aktuell noch Generalsekretär der Freidemokraten und Vorsitzender des Landesverbandes Rheinland-Pfalz. Komplett fachfremd ist der 51-Jährige allerdings nicht: Von Mai 2016 bis Mai 2021 leitete der Jurist in Rheinland-Pfalz ein Ministerium, das für Wirtschaft, Landwirtschaft und eben auch Verkehr zuständig war.
In der langen Reihe von 18 Bundesverkehrsministern findet sich kein einziger FDP-Politiker, Wissing wäre also der erste. Er folgt auf vier Vorgänger aus den Reihen der CSU – vor Scheuer amtierten Peter Ramsauer, Alexander Dobrindt und kommissarisch für kurze Zeit Christian Schmidt.