Der Aufsichtsrat des Logistikdienstleisters CargoBeamer hat Nicolas Albrecht (33) zum neuen CEO bestellt. Außerdem konnte das Unternehmen rund 33,5 Mio. € für seine Wachstumsstrategie einwerben.
Albrecht war im Januar 2020 als Chief Business Development Officer zum Vorstandsteam des Leipziger Unternehmens gestoßen. Hans-Jürgen Weidemann (59), Co-Firmengründer und bislang als CEO tätig, wird als Chief Technology Officer (CTO) weiterhin die CargoBeamer-Technologie verantworten. Markus Fischer (47), seit 2016 im Vorstand, bleibt CFO des Unternehmens.
Laut Robert A. Osterrieth, Vorsitzender des Aufsichtsrats von CargoBeamer, stellt die Berufung von Nicolas Albrecht als CEO einen Paradigmen- und Generationenwechsel in der Führungsgeschichte von CargoBeamer dar. Nachdem Hans-Jürgen Weidemann die Technologie zum Umschlag von Transporten von der Straße auf die Schiene erfolgreich entwickelt und mit Einführung der Linie Kaldenkirchen – Domodossola und der Eröffnung des ersten Terminals in Calais zur Marktreife gebracht habe, werde es Nicolas Albrechts Aufgabe sein, den bisherigen Wachstumskurs zu beschleunigen und das Routen- und Terminalnetz entlang der europäischen Transportkorridore auszubauen, so Osterrieth.
»CargoBeamer hat das Potenzial, durch die Skalierung seines Systems massiv zur Einsparung von CO2-Emissionen beizutragen und zum europäischen Marktführer im kombinierten Verkehr Straße-Schiene zu werden. Dabei profitieren wir von den großen Megatrends rund um Klimaschutz, einer zunehmenden Staubelastung auf den Straßen und steigender Volumina im Gütertransport. Unser Wachstumskurs ist ambitioniert und realistisch zugleich: in zirka zehn Jahren streben wir einen Umsatz von bis zu 5 Mrd. € bei einer attraktiven Profitabilität an«, sagt Nicolas Albrecht.
Millioneninvestitionen in Planung
Zur Umsetzung des Wachstumskurses plant CargoBeamer laut eigenen Angaben finanzielle Investitionen in die Waggonflotte und das Terminalnetzwerk. Hierfür hat sich das Unternehmen frisches Wachstumskapital in Höhe von 33,5 Mio. € gesichert. Die Unternehmensbewertung betrage nun 245 Mio. €, so das Unternehmen. Neben Bestandsinvestoren seien unter den neuen Investoren hauptsächlich private Kapitalgeber und Family Offices aus der Schweiz und den USA. Bereits im Januar 2021 war zusätzlich der strategische Partner Duisport ins Investorenportfolio aufgerückt.
Mit dem neuen Kapital soll die Waggonflotte auf über 600 Wagen verdoppelt und die Entwicklung neuer CargoBeamer-Terminals vorangetrieben werden. Bis 2032 soll ein enges Netz aus über 50 neuen Strecken und rund 30 CargoBeamer-Terminals im Kernmarkt Europa entstehen, wobei jede Route und jedes Terminal »sorgfältig« entlang der Haupthandelsrouten ausgewählt wird, so CargoBeamer. Nachdem die erste Umschlaganlage im Sommer 2021 in Calais eröffnet wurde, wird der Baubeginn für die nächsten beiden Terminals in Domodossola (Norditalien) und Kaldenkirchen (deutsch-niederländische Grenze) in diesem Jahr erwartet. Damit kann CargoBeamer ab 2023 Routen zwischen Deutschland, Italien und Frankreich vollständig mit der eigenen Umschlagtechnologie bedienen und Sattelauflieger gänzlich automatisiert verladen.
Weitere Investments seien für die kontinuierliche Weiterentwicklung der cloudbasierten Software »CargoBeamer eLogistics« geplant, welche das komplett digitalisierte Management der Transportkette, inklusive Kundeninformation, Buchung, Verwaltung Disposition, Track&Trace, Clearing und Reporting sowie Abrechnung ermöglicht.