Verladung auf das Binnenschiff (© Gruber Logistics)
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Universal Transport, ein führender Schwerlastspezialist, fordert Politik und Verlader auf, gemeinsam die Potenziale des Binnenschiffs besser zu nutzen.

Das Paderborner Unternehmen – seit Sommer Teil des Südtiroler Unternehmens Gruber Logistics – ist als Spediteur daran interessiert, die Schwerlasttransporte schnell, pünktlich, sicher, preiswert und nachhaltig durchzuführen. Egal, mit welchem Verkehrsmittel. Die Binnenschifffahrt sammelt zwar Punkte in Nachhaltigkeit und Ökologie, denn pro Tonnenkilometer verursacht ein Binnenschiff gerade einmal ein Viertel der Treibhausgasemissionen, die bei einem Transport per Lkw entstehen. Aber bei der Wahl des Transportmittels zieht das Schiff häufig den Kürzeren, weil es teurer und langsamer ist.

»Ökologische Logistik kostet Zeit und Geld«, sagt Holger Dechant, Geschäftsführer von Universal Transport. Dabei sei das System Wasserstraße bei großen Abmessungen und hohen Ladegewichten im Vorteil. Das sind auch jahrelange Erfahrungswerte aus der täglichen Arbeit der Universal Transport-Tochter Züst & Bachmeier, die im Bayernhafen Nürnberg einen Schwerlastterminal betreibt.

Joachim Zimmermann, Geschäftsführer der Bayernhafen-Gruppe und Präsident des Bundesverbandes öffentlicher Binnenhäfen (BÖB) plädiert für einen Masterplan Logistik über alle Verkehrsträger hinweg. Top-Priorität müsse die Verbesserung der Wasserstraßen-Infrastruktur haben, um die Straße und die Schiene kurz- und mittelfristig zu entlasten.

Ein Beispiel aus der Praxis zeigt, wie zuverlässig, sicher und umweltfreundlich der Transport mit dem Binnenschiff ablaufen kann. Anfang September wurden zwei Anlagenteile für Stahlwerke zu ihren Einsatzorten in Belgien und England transportiert. Geplant, organisiert und abgewickelt wurde der Transport von 25 und 36 t schweren Komponenten von der tschechischen Landesgesellschaft Universal Transport Praha.

Über Lkw und Binnenschiff ging es von Bratislava auf der Rhein-Main-Donau-Achse Richtung Nordsee. Die Anlieferung beim Empfänger in Belgien erfolgte direkt per Binnenschiff aufs Werksgelände mit Wasserzugang. Für die Fracht nach England übernahm Züst & Bachmeier im Hafen Rotterdam die Verladung vom Binnen- aufs Seeschiff.

Burkhard Jung, Geschäftsführer von Universal Transport Praha: »Schiffe sind nicht das schnellste Transportmittel, aber für große und schwere Ladung einfach prädestiniert. Darüber hinaus konnten wir durch die gewählte Route zwei Sendungen über einen Großteil der Strecke mit nur einem Schiff bewegen. Sammelgut in XXL sozusagen.«