Seit der Regierungsübernahme der Ampelkoalition ist Claudia Müller maritime Koordinatorin der Bundesregierung. Jetzt steht sie vor dem Absprung.
Die Grünen-Politikerin aus Mecklenburg-Vorpommern hatte bereits bei den Oberbürgermeister-Wahlen in Rostock damit geliebäugelt, ihre im Wirtschaftsministerium angesiedelte Position aufzugeben. Gewonnen hatte damals ein anderer, Müller scheiterte im ersten Wahlgang. Nun lockt ein neues Amt: Müller soll Parlamentarische Staatssekretärin im Agrarministerium unter ihrem Parteikollegen und Minister Cem Özdemir werden.
Die 41-jährige Rostockerin soll im Januar 2023 die Nachfolge von Manuela Rottmann (ebenfalls Grüne) antreten, die sich neuen Aufgaben widmen will. »Ich freue mich sehr, dass ich mit Claudia Müller eine erfahrene Bundestagsabgeordnete gewinnen konnte, die die Stärken und Belange des ländlichen Raumes fest im Blick hat und darüber hinaus auch eine ganz enge Verbindung hat zum Meer, zur Küste und zur Fischerei hat«, lässt Özdemir verlauten. Der Wechsel von Müller scheint somit beschlossene Sache zu sein.
Claudia Müller wurde 1981 in Rostock geboren, wo sie auch aufgewachsen ist. Sie studierte Internationale Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule Stralsund. Von 2012 bis Anfang 2018 war sie Landesvorsitzende der Grünen in Mecklenburg-Vorpommern. Seit 2017 ist sie Mitglied des Deutschen Bundestages, wo sie Sprecherin für maritime Wirtschaft und Mittelstandsbeauftragte der Grünen-Fraktion war. Außerdem gehörte sie der Parlamentarischen Gruppe Binnenschifffahrt (PGBi) an. Anfang 2022 war sie auf Vorschlag von Bundesminister Robert Habeck vom Bundeskabinett zur Koordinatorin der Bundesregierung für maritime Wirtschaft und Tourismus ernannt worden.
Gerade erst hatte sie die Maritime Statustagung in Berlin eröffnet – vielleicht die letzte Amtshandlung in ihrem bishergen Amt, in dem sie von der Industrie wegen ihres Engaments und Fachwissens durchaus geschätzt wurde.