Nicht nur deutsche, sondern auch niederländische Binnenschiffer kämpfen mit einem Ladungsrückgang. 2022 lag der Rückgang bei 3,4%.
Laut Statistics Netherlands (CBS) beförderten Binnenschiffe im Jahr 2022 mehr als 345 Mio. t an Gütern über die niederländischen Wasserstraßen. Das sind 3,4% weniger als im Jahr zuvor. Damit hält das Nachbarland die Verluste noch in Grenzen.
In Deutschland war die Transportleistung bei einem Rückgang von -6,4% auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung gesunken. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) wurden 2022 auf den deutschen Wasserstraßen insgesamt 182 Mio. t Güter transportiert, rund 7 Mio. t weniger als noch 2021.
Der Rückgang betraf vor allem flüssige Massengüter wie Erdölprodukte, die um -3,3% zurückgingen, sowie trockene Massengüter wie Erze und Mineralien, die um -1,7% abnahmen. Den stärksten Rückgang gegenüber dem Vorjahr verzeichneten allerdings Containertransporte mit -9,7% (in t). In TEU fiel das Minus mit -4,4% geringer aus.
Mehr Kohle für niederländische Binnenschiffer
Gegen den allgemeinen Trend nahmen die Kohletransporte im vergangenen Jahr deutlich um +18,6% zu, wobei 83% der Menge für Deutschland bestimmt waren. Grund war die zunehmende Kohle-Verstromung als Reaktion auf den Stopp der Gasimporte aus Russland. Auch die Beförderung von chemischen Erzeugnissen legte um +2,4% zu. Die Beförderung von Erzen und anderen Mineralien ging dagegen um -5,3% zurück, bei Koks und Mineralölerzeugnissen gab es einen Rückgang um -7,4%.
Bei den Containertransporten gibt es einen Schwenk hin zu 40-Fuß-Containern (FEU). Deren Anteil stieg gegenüber dem Vorjahr um 4,3%. In diesem Jahr werden die großen Boxen fast 66% des gesamten Containerverkehrs ausmachen. Zum Vergleich: Im Jahr 2012 hatten sie einen Anteil von 53%. Das Gesamtgewicht und die Zahl der beförderten TEU sind in den letzten zehn Jahren um 18% bzw. 9,2% gestiegen.
Binnenschiffe haben im Jahr 2022 mehr als 95 Mio. t an gefährlichen Stoffen befördert. Das sind 5,2% weniger als im Jahr zuvor. Auf entzündbare Flüssigkeiten wie Benzin und Diesel entfielen 69,7% der beförderten Gefahrstoffe.