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Die traditionell im Flusskreuzfahrtsektor tätige Schweizer Reederei Scylla wird sich künftig wieder vollständig auf das Kerngeschäft konzentrieren und trennt sich vom einzigen Hochseeschiff der Flotte.

Scylla verkauft die 112 m lange und 155 Passagiere fassende »Seaventure« an einen noch ungenannten Käufer, wie jetzt bekannt wurde.

Der Verkauf des Expeditionskreuzfahrtschiffes, der ehemaligen »Bremen« von Hapag Lloyd, soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Die »Seaventure« gehört seit 2019 zur Scylla-Flotte und kommt überwiegend in der Arktis und Antarktis zum Einsatz.

Scylla: »Verkauf doch etwas überraschend«

»Der Verkauf kam dann doch überraschend und verlief schneller als erwartet. Wir haben große Wachstumspläne für die Flusskreuzfahrt und sind sehr stolz darauf, bis Ende 2028 insgesamt 12 Neubauten zu Wasser zu lassen. Mit der ›Porto Mirante‹ ist der erste Neubau für dieses Jahr bereits in Betrieb, als nächstes wird dann die ›VIVA Enjoy‹ als weiterer Neubau zur Flotte hinzustoßen. Diese Entwicklung unterstreicht unsere positive Ausrichtung und unser Engagement für die Zukunft«, sagte Scylla-CEO Arno Reitsma.

Die Schweizer Reederei Scylla AG gilt seit 1973 als »Pionier der Flusskreuzfahrt« und hat sich mit dem Bau innovativer Schiffe nicht nur im Charter-Geschäft einen Namen gemacht. 2018 gründete das Familienunternehmen mit Viva Cruises einen eigenen Flussreiseveranstalter. Insgesamt gehören Scylla rund 30 Flusskreuzfahrtschiffe, auf denen jeweils bis zu 220 Gäste Platz finden.

Erst im Herbst 2020 hatte die Schweizer Reederei Scylla AG das gebrauchte Expeditionskreuzfahrtschiff von der Hamburger Reederei Hapag Lloyd Cruises übernommen, wo es seit 1993 unter dem Namen »Bremen« verkehrte. Gebaut wurde es im Jahr 1990 in Japan als »Frontier Spirit«. Eingesetzt wurde es für das Scylla Tochterunternehmen Viva Cruises als auch für Charterfahren für den US-amerikanischen Veranstalter Polar Lattitudes.

Vor dem ersten Einsatz für Viva Cruises lag das Kreuzfahrtschiff mehrere Wochen für umfangreiche Wartungs- und Renovierungsarbeiten bei der der Damen-Werft im niederländischen Vlissingen. Bedingt durch die Corona-Pandemie konnte die eigentlich für das Frühjahr 2021vorgesehene Jungfernreise und die später geplante Reise in Richtung Island, nicht stattfinden. Somit startete die »Seaventure« erst am 9. Augst 2021 zur Jungfernreise von der Columbuskaje in Bremerhaven in Richtung Island.   (CE)