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Elektro statt Diesel: Das historische Alsterschiff „Eilbek“ fährt emissionsfrei über die Binnen- und Außenalster und die Kanäle Hamburgs.

Nach elf Monaten Umbau auf der Schiffswerft von Cölln in Finkenwerder ging das Dampfschiff wieder in Betrieb.

Die „Eilbek“ wurde während des Werftgangs vollständig saniert und mit Batterien und einem Elektromotor ausgerüstet, die den bisherigen Dieselmotor ersetzen. Damit ergänzt das Schiff die Zero-Emission-Flotte des Rundfahrten-Betreibers ATG, die bisher aus „Alsterwasser“ und „Alstersonne“ besteht. Das Ereignis wurde mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft am Hamburger Jungfernstieg gefeiert.

„Eilbek“ ist Zeichen für nachhaltige Zukunft

„Mit der Inbetriebnahme des ersten emissionsfreien Alsterdampfers, der ,Eilbek‘, setzen wir ein starkes Zeichen für die nachhaltige Zukunft unserer Stadt«, sagte Anjes Tjarks, Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende. Das Schiffe bringe nicht nur viele Bürger und Touristen über die Hamburger Gewässer, sondern leiste auch einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz. Perspektivisch werde man alle 18 Schiffe der Flotte umrüsten.

Die „Eilbek“ ist das zweitälteste Schiff der ATG-Flotte. Der Stapellauf erfolgte 1951, im Jahr darauf ging der Dampfer erstmals in Betrieb. Das Schiff ist 22 m lang, wiegt insgesamt 60 t und bietet Platz für 80 Fahrgäste.

Eilbek, Jungfernstieg

Der neue E-Motor besitzt eine Leistung von 100 kW. Sechs Li-Ionen-Batterien mit jeweils 40 kWh sind in feuerfesten Stahlschränken untergebracht und werden über Nacht am Anleger geladen. Mit voller Ladung können die Schiffe bis zu 10 Betriebsstunden absolvieren, tagsüber müssen sie nicht geladen werden. Der Umbau, gefördert mit Bundesmitteln, kostete rund 1 Mio. €.

„Es war eine enorme Herausforderung, einen historischen Alsterdampfer emissionsfrei umzubauen“, sagte Martin Lobmeyer, Geschäftsführer bei ATG. „Dafür gibt es keine Blaupause, dafür sind individuelle Lösungen erforderlich, die sich in dem sehr begrenzten Schiffsrumpf umsetzen lassen. Wir sind stolz und froh, dass uns dies in der Zusammenarbeit mit Cölln so gut gelungen ist.“

Merle Schmidt-Brunn, Aufsichtsratsvorsitzende der ATG und Hochbahn-Vorständin für Finanzen und Nachhaltigkeit, lobte den Umbau als Vorzeigeprojekt: „Das Historische bewahren und gleichzeitig umweltschonend unterwegs sein, ist eine ausgezeichnete Investition, für die der Bund dankenswerterweise Fördermittel zur Verfügung gestellt hat.“