Die deutschen Binnenschiffer fordern eine Fortführung der Förderprogramme des Bundes. Denn geplant sind Kürzungen im Etat.
Marie Nauheimer, Vizepräsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) hat nachdrücklich für eine angemessene Ausstattung des Förderprogramms plädiert. Ohne die Förderung des Bundes sei die Transformation der Flotte hin zu klimafreundlichen Antrieben derzeit nicht zu bewältigen, sagte sie auf einem Parlamentarischen Abend der Parlamentsgruppe Binnenschifffahrt (PGBi) in Berlin.
Ihr Unternehmen, das Fahrgastschifffahrtsunternehmen Primus-Linie aus Frankfurt, habe vor acht Jahren den Anfang mit einem synthetischen Kraftstoff gemacht (GTL). Das aus Erdgas erzeugte GTL verbrennt im Gegensatz zu herkömmlichem Dieselkraftstoff praktisch geruchsfrei und deutlich rußärmer, sei aber teurer. „Es ist ein Stück weit Pionierarbeit“, betonte Nauheimer. Sie mahnte an, nun auch Tank- und Ladeinfrastruktur für alternative Energieträger flächendeckend verfügbar zu machen. „Ohne Programme geht es nicht.“
Bauer verweist auf Binnenschiffer
Steffen Bauer, CEO der HGK Shipping, verwies darauf, dass echte Antriebsalternativen derzeit weder markt- noch serienreif sind. „Es muss weiter geforscht werden“, sagte er in einer Paneldiskussion. Der Aufwand überfordere viele Partikuliere. Bei der langen Lebensdauer müsse auch der Blick auf die Bestandsflotte gerichtet werden. „Wir brauchen pragmatische Lösungen“, so sein Appell.
Als Vertreter der verladenen Wirtschaft machte Niels Anspach des Energiekonzerns BP Europa deutlich, dass das Binnenschiff bei der anstehenden Transformation dringend gebraucht werde. „Rohöl können wir in Pipelines transportieren, viele der künftigen Rohstoffe oder Ausgangsstoffe aber nicht. „Dafür werden wir das Binnenschiff und eine intakte Infrastruktur brauchen.“ BP selbst transportiert 8 Mio. t im Jahr über die Wasserstraßen.
Eine ausführlichen Bericht zum Parlamentarischen Abend im Berliner „Haus der Wirtschaft“ lesen Sie in der kommenden Ausgabe der Binnenschifffahrt.