UECC
UECC-Präsident Davor Sertic (re.) überreicht Staatssekretär Oliver Luksic die Forderungen der UECC (© Niederrheinische IHK / Bettina Engel-Albustin)
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Die Wirtschaft braucht intakte Verkehrsnetze, offene Grenzen und weniger Bürokratie: Mit diesem Appell richtete sich Union europäischer Industrie- und Handelskammern für Verkehr (UECC) an die Bundesregierung.

Zum 75-jährigen Jubiläum veranstaltete sie einen Zukunftskongress in Duisburg. Gastgeber war die Niederrheinische IHK.  

„Schon die Gründungsväter unserer Union wussten, wie der Wirtschaftsmotor wieder anspringt: Die Trümmer müssen weg, die Häfen wieder aufgebaut werden. Der Rhein, die Straßen, alles muss befahrbar sein“, betonte Gastgeber Werner Schaurte-Küppers, Präsident der Niederrheinischen IHK. Die Mitglieder der UECC waren aus Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Luxemburg und Deutschland angereist.

Schaurte-Küppers erinnerte an das Wirtschaftswunder – nach dem Krieg wurde schnell repariert, so konnte der Handel aufblühen. „Jetzt müssen wir den Blick erneut auf die Verkehrswege richten. Sie dürfen nicht weiter vernachlässigt werden“, sagte er.

UECC-Präsident Davor Sertic äußerte sich kritisch zu den deutschen Grenz-Kontrollen: „Staus an den Grenzen können wir uns nicht leisten. Sie schaden der Wirtschaft und gefährden den freien Handel in Europa.“ Man setze sich seit Jahren dafür ein, dass die Infrastruktur grenzübergreifend repariert werde. „Da können wir nicht an anderen Stellen neue Staus produzieren“, sagte er – so gehe man einen Schritt zurück, statt nach vorn zu blicken. „Offene Grenzen sollten selbstverständlich sein. Nun heißt es, sich auf eine gemeinsame Zukunft und neue Wege zu konzentrieren.“

UECC übergibt Forderungen an Regierung

Für Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär beim BMDV und Koordinator für Güterverkehr und Logistik, unterstrich den Stellenwert einer leistungsfähigen Infrastruktur im Land. „Deshalb investieren wir auch weiterhin auf hohem Niveau in den Erhalt und Ausbau unserer Straßen, Schienen und Wasserwege“, sagte er. „Trotz der temporären Grenzkontrollen halten wir die Logistik am Laufen. Deshalb haben wir uns frühzeitig beim Bundesministerium des Innern für die sogenannten Green Lanes eingesetzt, um die Auswirkungen der Grenzkontrollen auf den grenzüberschreitenden Güterverkehr so gering wie möglich zu halten – mit Erfolg.“

Stellvertretend für die Bundesregierung überreichte Sertic zwei Resolutionen an den Staatssekretär. Darin fordert die UECC die Nationalstaaten und die EU auf, mehr in die Infrastruktur zu investieren. Das gilt insbesondere für die Wasserstraßen und für Wasserstoff. Gleichzeitig fordert sie offene Grenzen und Bürokratieabbau.