Die Gütersloher Unternehmensgruppe Hagedorn ist bestrebt, im Misburger Hafen, einem Teil des Hafens Hannover, ein Recycling-Zentrum für Baustoffe zu errichten.
Seitdem sich vor anderthalb Jahren die Firma Carbon, ein Hersteller von Industrieruß, aus dem Misburger Hafen verabschiedet hatte, steht ein etwa 55.000 m2 großes Grundstück auf dem Hafengelände leer. Bisher hat der Hafenbetreiber noch keinen Mietinteressenten finden können. »Wenn wir die Fläche nicht adäquat vermieten können, haben wir ein existenzielles Problem«, so Jörn Ohm, Geschäftsführer der Hafengesellschaft.
Die Lösung könnte die Unternehmensgruppe Hagedorn sein, die das Gelände pachten will, um dort ein Wertstoffzentrum zu errichten. Das Unternehmen plant, seine Niederlassung Hannover an den Standort im Hafen zu verlagern. Mehr als 40 Arbeitsplätze würden dadurch entstehen, davon 15 neue, heißt es. Hagedorn wolle für sein Vorhaben zwei neue Hallen bauen und eine vorhandene nutzen.
»Wir transportieren Abbruchmaterial aus dem Hoch- und Tiefbau in das Zentrum, arbeiten es dort auf und schicken es per Schiff zu unseren Hauptabnehmern in den Niederlanden«, beschreibt Alfred Winkelmann, einer der beiden Geschäftsführer, das Ansinnen. Nach Auskunft seines Kollegen Frank Krämer liegt der angestrebte Jahresumschlag bei fast 400.000 t Material. Dies beinhalte auch Schadstoffe wie Asbest oder behandelte Hölzer, die auf Deponien gebracht werden sollen.
Baustart könnte 2019 erfolgen
Bei den Politikern im Bezirksrat machte sich Zurückhaltung breit. Sie fürchten vor allem eine Zunahme des Lkw-Verkehrs oder auch eine mögliche Staubbelastung. »Wir lassen derzeit Gutachten dazu für das Genehmigungsverfahren nach Bundesemissionsschutzgesetz erarbeiten«, sagte Krämer. Bei einem positiven Ausgang wolle man mit dem Bau des Wertstoffzentrums bereits im kommenden Jahr beginnen und es noch im selben Jahr in Betrieb nehmen.