Der Hafen Hanau hat den Güterumschlag im vergangenen Jahr auf 2,83Mio.t steigern können. Es gingen 110.000t mehr über die Kaikanten als im Vorjahr.
Damit lag der Umschlag nach Hafenangaben so hoch wie seit fünf Jahren nicht mehr. »Einmal mehr zeigt sich, welche Wirtschaftskraft unser städtischer Hafen hat«, sagt Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Mit beständig 500.000 bis 700.000 € Gewinn pro Jahr trage der Hafen Hanau verlässlich dazu bei, die Bilanz der BeteiligungsHolding (BHG) als Muttergesellschaft zu stabilisieren.
Ewald Desch, Geschäftsführer von BHG und Hafen, erklärt den Umschlagzuwachs vor allem durch einen neuen Geschäftspartner an der Kaimauer: Die in Hanau ansässige Rhein-Main Umwelt GmbH (RMU) habe Anfang 2017 damit begonnen, Asphaltbruch mit Hilfe des sogenannten Radial Truck Unloader (RTU) zu zerkleinern. Das Recyclingmaterial kommt per Lastwagen im Hafen an und gelangt über einen Aufnahmetrichter und ein Förderband auf ein Frachtschiff, das den Asphaltbruch nach Rotterdam befördert, wo er für den Straßenbau aufbereitet wird.
Der Vertrag zwischen RMU und dem Hafen Hanau sei unbefristet, heißt es. Im vergangenen Jahr schlug das Umweltunternehmen rund 75.000 t an der nördlichen Kaimauer um. Positiv entwickelte sich auch die Gütergruppe Kalidüngemittel im vergangenen Jahr als für Rhenus rund 18 % mehr von Güterzügen aus dem Untertageabbau von Kali + Salz in Schiffe umgeladen worden sei als im Jahr zuvor. Das entspricht einem Zuwachs von rund 180.000 t. Dies sei ein interessantes Beispiel dafür, wie Hanau im internationalen Schiffsverkehr vernetzt sei, denn Kalidünger gelange bis nach Asien und Amerika, erklärt Desch.
Die Umschlagsstatistik für 2017 zeigt auch, dass sich die Gütermengen mehr auf das Schiff als auf die Bahn verlagern. Im vergangenen Jahr entfielen demnach 1,73 Mio. t auf das Schiff und 1,1 Mio. t auf Züge. Ein Jahr zuvor erzielte die Bahn noch 1,27 Mio. t. Nach Angaben des Hafens waren es davor sogar noch mehr, während der Transport auf dem Wasser 2016 bei 1,45 Mio. t gelegen hatte und zuvor noch weniger Waren auf diese Weise umgeschlagen worden waren. Hafenbetriebsleiter Jörg Krieger erklärt das damit, dass vor allem der Mineralölumschlag vermehrt per Schiff und weniger per Zug erfolgt.
»Mit den Umschlagszahlen 2017 sind wir wieder einer der stärksten Häfen an Main, Main-Donau-Kanal und Donau in Deutschland«, betont der Geschäftsführer von BHG und Hafen. In Hessen rangiere Hanau dicht hinter dem Frankfurter Osthafen.