Noch in diesem Jahr soll die neue Kühkopffähre ausgeliefert werden. Als Termin wurde der 14. Dezember genannt. Noch ist allerdings unklar, welche Werft den Auftrag bekommt.
Der Katamaran soll künftig auf dem Rhein zwischen Guntersblum und Kühkopf pendeln.
Derzeit ist aber noch offen, welche Werft den Zuschlag für die Elektrofähre bekommt. Entsprechend sei auch noch unklar, wie sie zu ihrem Bestimmungsort gelange, so Klaus Penzer, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rhein-Selz, in seiner Funktion als Vorsitzender des Zweckverbandes Elektrofähre Rheinhessen.
»Liegt die Werft am Rhein, wird es auf dem Fluss geliefert, ansonsten auf einem Tieflader«, kündigte VG-Tourismusexperte Rudolf Felgner an. Für Hans-Jürgen Haas, Mitglied des Zweckverbands und stellvertretender Vorsitzender des Fördervereinsist, ist vielmehr der Zeitpunkt der Inbetriebnahme der entscheidende Faktor: Wichtig sei, dass das Schiff zum Start der Fährsaison 2019 den Probebetrieb bestanden habe und fahrbereit sei. Ob es den Winter davor schon sei ist oder auf der Werft bleibe, sei letztlich egal.
Seit Oktober vergangenen Jahres liegt die Zusage der EU über eine »Leader«-Förderung in Höhe von 168.000 € vor. Zusätzlich müssen aber noch 160.000 € an Drittmitteln bereitgestellt werden, um das Projekt realisieren zu können. Die Allianz Umweltstiftung habe 54.000 € zugesagt heißt es, ein Energieversorger weitere 50.000 €. Somit müsste der Förderverein noch 56.000 € zusammenkratzen. Rund 26.000 € hat er nach eigenen Angaben bereits in das Vermögen des Zweckverbandes überführt – Einnahmen aus den alljährlichen Fährtagen, die auch 2018 wieder stattfinden.
Zur Finanzierung fehlen noch 72.000 €
Nach dieser Rechnung bleiben also noch 72.000 €, um rund 350.000 € teuren Prototyp zu bezahlen. Die wird die Verbandsgemeinde Rhein-Selz als Träger des Zweckverbandes vorstrecken – mehr aber auch nicht, wie Guntersblums Ortsbürgermeisterin Bläsius-Wirth betont: »Das sind keine Fördermittel, das ist ein Kredit, der zurückgezahlt werden soll.«
Mitte April will das Unternehmen iYacht aus Hamburg mit der Ausschreibung für die Werft beginnen, Anfang Juli könnte dann der Baustart erfolgen. Bei dem Neubau handelt es sich den Angaben zufolge um die erste Fähre ihrer Art in Europa, die permanent auf einem fließenden Gewässer erster Ordnung eingesetzt werden soll. Etwas Vergleichbares gibt es bisher nur auf der Mosel: die Autofähre zwischen Oberbillig (Deutschland) und Wasserbillig (Luxemburg).
Die Ladestation an Land am Gutersblumer Rheinanleger soll solarbetrieben werden. Vorerst habe man parallel zur Deichsanierung die Kabel gelegt, heißt es. So könnten 15.000 € gespart werden, so Bläsius-Wirth.
Von April bis Oktober soll die Fähre an allen Sams-, Sonn-, Feier- und Brückentagen von 10 bis 18 Uhr viermal pro Stunde fahren. Der Businessplan sieht für das 15 m lange Schiff mit seinen 35 Plätzen (Personen plus Fahrräder) eine Auslastung von hundert Passagieren und 190 Fahrten täglich vor.
Derweil werden für die Kühkopffähre noch Kapitäne gesucht. »Drei bis vier wären nicht schlecht«, so Bläsius-Wirth.