Östlich von Wien, bei Stromkilometer 1896, wird im Furtbereich Rote Werd eine neue Insel geschüttet. Ganz im Sinne eines integrativen Geschiebemanagements wird dazu Kies aus den aktuell laufenden Baggerungen der Seichtstellen Rote Werd und Regelsbrunn genutzt.
Das neue Eiland entsteht nicht ohne konkretes Ziel: Der Fließquerschnitt in der für die Schifffahrt kritischen Seichtstelle Rote Werd soll laut der Wasserstraßenverwaltung viadonau dadurch so eingeengt werden, dass lokal keine Anlandungen in der Fahrrinne mehr auftreten können. Auf diese Weise wird die Eigendynamik des Flusses nachhaltig genutzt, um die vorgeschriebenen Fahrwasserparameter für die Schifffahrt ohne zusätzliche Baggermaßnahmen bereitzustellen.
Seit Anfang Februar wurde in einem ersten Schritt das Material aus dem Furtbereich in der Strommitte gebaggert und neben der Fahrrinne gelagert. Nun wird in einem zweiten Schritt der eigentliche Inselkörper geschaffen. Dabei gilt es, die Höhenlage anzupassen sowie die Flachwasserzonen auszuformen. Die Arbeiten an der neuen Insel werden bis Mitte März beendet sein. Anschließend werden im Rahmen eines kontinuierlichen Monitorings sowohl die Entwicklung der neugeschaffenen Flussinsel als auch ihre Auswirkungen auf die Schifffahrtsrinne bis zur nächsten Niederwasserperiode Ende 2018/2019 beobachtet. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse zur Wirkung der neuen Insel werden in zukünftige wasserbauliche Maßnahmen östlich von Wien einfließen.
Neben der wasserbaulichen Optimierung ergeben sich durch die Inselschüttung auch ökologische Vorteile: Auf der Rückseite der Insel entstehen vom Wellenschlag beruhigte und durchströmte Bereiche, die wertvolle Fischlaichplätze darstellen. Zudem entstehen mit der Insel neue Uferlinien und Bereiche mit unterschiedlichen Strömungsverhältnissen. Insgesamt werden rund 50.000 Kubikmeter Kies umgelagert. Die Durchführung der Baumaßnahmen erfolgt in enger Abstimmung mit dem Nationalpark Donauauen.