Der Streit um die weggefallenen Liegeplätze am Rheinauhafen Köln schwelt weiter. Von einer Einigung mit den Binnenschiffern kann aus ihrer Sicht noch keine Rede sein.
Medien hatten jüngst von einer Einigung im Streit um die weggefallenen Festmachvorrichtungen zwischen der HGK, der Stadt Köln und der WSV mit den Binnenschiffern berichtet. Die Europäische Vereinigung der Binnenschiffer dementiert eine solche Einigung nun »auf das Schärfste.«
Binnenschiffer fühlen sich übergangen
Eine Einigung hätte Gespräche und schriftliche Zusagen erfordert, doch man sei weder in die Planungen und Alternativpläne mit einbezogen worden, noch habe es eine Aussprache gegeben, die zu einer Einigung hätte führen können, so die Binnenschiffer.
Die angekündigte Dalbenlösung bezeichnen sie vielmehr als »warme Versprechungen« und weisen zudem darauf hin, dass so etwas erhebliche Zeit in Anspruch nehmen könnte. Dies sähe man an den Beispielen in Mainz und Bingen. Ferner würde der geforderte Zeitplan weder schriftlich vorlegen, noch sei darüber gesprochen worden. »Ergo gibt es auch keinen Grund, ob wir uns einigen könnten«, so die Europäische Vereinigung der Binnenschiffer in einer Stellungnahme.
Hup-Proteste werden ab dem Wochenende fortgesetzt
Die durch die HGK und die Stadt Köln angebotene Alternative in den Häfen Niehl und Deutz bezeichnen die Binnenschiffer gar als »lächerlich«. Der Hafen Niehl sei bereits überfüllt gewesen, bevor die Mauer am Rheinauhafen gesperrt bzw. mutwillig zerstört worden sei und der Schutzhafen Deutz können bei normalen Wasserständen nicht von tief geladenen Schiffen angelaufen werden, begründen die Binnenschiffer, die angekündigt haben, ab Samstagnacht mit den Hup-Protesten fortzufahren.
Man habe den Verantwortlichen einige »akzeptable Interimslösungen« vorgeschlagen, auf die man bis heute noch keine Antwort erhalten habe. Man sehe sich daher gezwungen »weiter auf’s Schärfste zu protestieren.«
Liegestellen seien für Binnenschiffer kein langfristiges Bedürfnis, sondern eine kurzfristige Notwendigkeit, unterstreichen die Binnenschiffer die Dringlichkeit. Die HGK habe aus eigenem Antrieb, ohne vorherige sachkundige Überprüfung der Poller und der Kaimauer, eine Notsituation eigenmächtig geschaffen. Nun sei sie gefordert, diese schnellstens und adäquat wieder zu beseitigen.
Ein Fall für den Bundesverkehrsminister?
Bundesverkehrsminister Scheuer sollte sich persönlich einschalten und »mit uns Schiffern kommunizieren, wenn es die Verantwortlichen in Köln nicht schaffen, ernsthafte Alternativen mit uns zu finden«, so die Binnenschiffer, die schnelle und unbürokratische Hilfe fordern.