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Der Antwerpener Hafen hat den »Aktionsplan für den Container-Binnenschiffsverkehr« verabschiedet. Dadurch soll das Wachstum nachhaltig bewältigt werden.

Dafür wurden nun konkrete Initiativen definiert und in einem Umsetzungsplan formuliert. Damit seien strukturelle und vor allem praktikable Lösungsansätze niedergeschrieben, »mit denen alle beteiligten Akteure ihre bisherigen Verpflichtungen bestätigen und Lösungen aufzeigen, die gleichzeitig nachhaltiges Wachstum für den Container-Binnenschiffsverkehr und den Hafen von Antwerpen ermöglichen«, so die Belgier.

Die Vereinbarungen konzentrieren sich auf drei Hauptbereiche: Planung & Zusammenarbeit, Konsolidierung und Digitalisierung. Die Kombination all dieser Maßnahmen soll dem Container-Binnenschiffsverkehr im Hafen Antwerpen neue Impulse geben und die gewünschten Effizienzgewinne für alle Partner in der Kette ermöglichen.

Die Maßnahmen im Einzelnen:

Planung & Zusammenarbeit

Die Zusammenarbeit zwischen den Parteien soll durch einen strukturierteren und transparenteren Planungsprozess intensiviert werden. Dies ermögliche eine höhere Zuverlässigkeit bei der Binnenschiffsabfertigung.

Aktionen:

  • Verpflichtung der Terminals zur Bereitstellung einer Mindestumschlagkapazität für Container-Binnenschiffe. Genauere Planung (z. B. Terminvereinbarungen) in der gesamten Kette, unterstützt durch das Barge Traffic System BTS.
  • Zentrale Barge-Disposition: Die drei großen Terminals (PSA, MPET und DP World) führen einen Großversuch zur hafenweiten Disposition von Binnenschiffen durch, der den gesamten Dispositionsprozess für alle Beteiligten vereinfacht und rationalisiert. Diese neue, einzigartige Initiative wird zunächst in einem Pilotprojekt (ab September) getestet und bei positiven Ergebnissen anschließend fortgesetzt.
  • Zusammenarbeit zwischen den Barge-Operatoren zur Straffung ihrer Planung (ab Juni).

Konsolidierung des Frachtaufkommens

Durch die Konsolidierung des Frachtaufkommens sollen größere Umschlagmengen pro Binnenschiffsanlauf an den Terminals abgefertigt werden. Dies sei wichtig, um das Wachstum des Hafens nachhaltiger zu gestalten. Auch hier soll es ab Oktober eine Testphase geben, in der eine Mindestumschlagmenge von 30 Containern pro Anlauf festgelegt sei. Um der Binnenschifffahrtsindustrie den Übergang zu größeren Umschlagmengen pro Anlauf zu erleichtern, haben die flämische Regierung und die Antwerp Port Authority ein zeitlich befristetes Paket von operativen und finanziellen Subventionen eingeführt, das schrittweise auslaufen wird.

Digitalisierung

Die Digitalisierung und Zentralisierung der Daten werde eine proaktivere Planung und Nachverfolgung ermöglichen, teilt der Hafen mit. NxtPort ergreift in diesem Bereich die Initiative und soll verschiedene neue digitale Anwendungen entwickeln und einführen. Im Mittelpunkt stehe dabei ein früherer Informationsaustausch, damit alle Beteiligten Effizienzgewinne erzielen könnten, heißt es.

Weitere Maßnahmen zur Effizienzsteigerung geplant

Zusätzlich zu den oben genannten Maßnahmen sollen kurz- und mittelfristig verschiedene weitere periphere Faktoren für einen effizienteren Betrieb untersucht werden. Ein Beispiel seien Maßnahmen zur Bewältigung des Arbeitskräftemangels im Hafen. Die CEPA wolle zusätzliche Anstrengungen unternehmen, um unter anderem die Ausbildungszeiten der Hafenarbeiter zu reduzieren, so die Antwerpener. Ein weiterer Schwerpunkt sei die Bereitstellung von fest zugeordneten Binnenschiffskapazitäten auf den Terminals. Antwerp Gateway wolle im Sommer 2018 ein neues Bauprojekt starten, heißt es dazu.

In der Zwischenzeit hätten sich alle Parteien verpflichtet, ihre eigenen Organisationen bzw. Unternehmen rechtzeitig auf die geplanten Änderungen vorzubereiten, teilt die Hafenbehörde mit. Dies erfordere Personalschulungen, Upgrades der IT-Systeme und eine umfassende interne Kommunikation zwischen den beteiligten Organisationen bzw. Unternehmen.