Nur drei Wochen nach Gründung der Europäischen Vereinigung der Binnenschiffer (EVdB) ist der Vorsitzende Christian Niemann überraschend zurückgetreten.

Anfangs war es eine Facebook-Gruppe. Daraus formierte sich der neue Verein, der zukünftig eine Plattform für die Interessen der Binnenschiffer sein sollte. Gegründet wurde die VdEB nach entsprechenden Vorbereitungen am 12. April in Syke. Als Vorsitzender agierte mit Christian Niemann ein aktiver Schiffer. Der 41-jährige angestellte Schiffsführer aus Petershagen hatte bereits die Facebook-Gruppe mit ins Leben gerufen. Seine Vertreter waren Jürgen Collée aus Neuwied und F. Schramm von der MS Seestern.

Gerade drei Wochen nach der Gründung verkündete der 1. Vorsitzende, Christian Niemann, er werde mit sofortiger Wirkung vom gerade übernommenen Amt des Vorsitzenden zurücktreten. Als Grund für seinen Rückzug nannte Niemann »Meinungsverschiedenheiten bezüglich der wirtschaftlichen Ausrichtung des Vereins«. Der Vorstand habe »eine Entscheidung getroffen, die ich persönlich nicht mit tragen kann und für die das persönliche Risiko der Haftung für mich als Privatperson zu groß ist.« Seine Aufgabe als Vorsitzender würde mit sofortiger Wirkung sein bisheriger Vertreter Jürgen Collée übernehmen.

Im Gespräch mit der Binnenschifffahrt bedauerte Collée den Schritt von Niemann. »Christian Niemann war wichtig für den Verein. Es ist bedauerlich, dass es so gelaufen ist«, so der neue Vorsitzende. Niemann sei nicht unumstritten gewesen, habe aber »großartige Arbeit geleistet«. Dafür, so der Rheinschiffer in einem späteren Posting auf Facebook, wolle man sich bedanken und hoffe, dass »er eventuell langfristig seine kreative Schaffenskraft der Schifffahrt und dem Verein zur Verfügung stellt!«

Auch unter neuer Führung hat der noch junge Verein eine Menge zu tun. Anfang Mai laufen weitere Gespräche zum Thema Liegestellen im Kölner Rheinauhafen, diverse Herausforderungen gibt es zudem an vielen Stellen, wo die Infrastruktur unbestritten marode ist. (ga)