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Die Oberrheinhäfen von Basel bis Ludwigshafen-Mannheim setzen mit einem elektronischen Schiffsanmeldesystem für Containerverkehre einen Meilenstein in der Binnenschifffahrt Europas. Im Juni 2018 fand die Abschlussveranstaltung des RPIS (RheinPorts Information System)-Projektes auf der »Karlsruhe« statt.

RPIS steht für die Entwicklung und Einführung eines elektronischen Verkehrsmanagementsystems zur effizienten Abwicklung der Containerverkehre auf dem Rhein. Das Vorhaben wurde von der Europäischen Kommission im Rahmen des CEF-Programms gefördert.

Die federführenden Projektpartner, RheinPorts Basel, Weil am Rhein, Mulhouse, die Rheinhäfen Karlsruhe sowie der Port autonome de Strasbourg, haben in den vergangenen drei Jahren intensive Entwicklungsarbeit geleistet und hierbei die Anforderungen der Nutzer wie Terminalbetreiber, Binnenschifffahrtunternehmen und Reedereien an die RPIS-Plattform berücksichtigt. Die RPIS-Plattform zeichnet sich laut der Schweizerischen Rheinhäfen durch eine hohe Transparenz für die beteiligten Nutzer aus und erfüllt die derzeit höchsten Sicherheitsanforderungen.

Zudem biete die Integration von Schiffspositionen über AIS-Daten (Automatic Identification System) einen erheblichen Mehrwert für alle Binnenschifffahrtsakteure. Das Abgleichen von Reservierungsanfragen mit Schiffspositionen in einer einzigen Plattform erleichtere die Prozessplanung an den Umschlagterminals erheblich. Für Reedereien, 80 % nutzen das System bereits, lassen sich über die frühzeitige Erkennung von verfügbaren Liegeplätzen an den Terminals Schiffsumläufe effizienter planen, heißt es.

Hafenzusammenarbeit soll intensviert werden

Quelle: RPIS

Die Vertreterin der für das Vorhaben zuständigen EU-Behörde »INEA« aus Brüssel, Vassilia Argyraki, betonte in ihren Ausführungen, dass die neun Häfen am Oberrhein als erste Binnenhäfen in Europa eine Vorreiterrolle in Bezug auf den Aufbau einer digitalen Hafeninfrastruktur übernommen haben. Diese Aussage bedeutet für die Oberrheinhäfen, dass sich die seit dem Jahr 2012 bestehende Hafenkooperation nicht nur im richtigen Fahrwasser befindet, sondern die Zusammenarbeit noch weiter intensiviert wird. RPIS bietet die Basis für die Gründung einer eigenen Gesellschaft, um die Umsetzungsaktivitäten gezielt vorantreiben zu können.

Auch die Umschlagzahlen sprechen den Machern zufolge für sich: Der Gesamtumschlag der Oberrheinhäfen im Jahr 2017 belief sich auf rund 47 Mio t (+2,1% gegenüber dem Vorjahr). Auch das Containeraufkommen verzeichnete im Jahr 2017 mit 742.603 TEU eine Steigerung von 9% gegenüber dem Vorjahr.

Insgesamt sei festzustellen, dass der Gesamtumschlag in den Oberrheinhäfen damit stabil bei 25% des traditionellen Rheinverkehrs liege, im Containerverkehr belaufe sich der Anteil der Oberrheinhäfen gar auf 33%. Dies mache für die Zukunft Mut, insbesondere zeige es, dass die Binnenschifffahrt eine zuverlässige Alternative im Verkehrssystem darstelle.
Die strategische Allianz der neun Häfen am Oberrhein gehe gestärkt die neuen Herausforderungen an. Mehr Infos zum Projekt gibt es hier.