Wolf Laule und Raphael Probiesch folgen den bisher mit dem Neubau des Schiffshebewerks betrauten Ingenieuren Peter Huth und Uwe Scheffert – Zeit für eine Zwischenbilanz
Wie das Wasserstraßen-Neubauamt Ende Mai dieses Jahres mitteilte, wurden Dipl.-Ing. Peter Huth und Dipl.-Ing. Uwe Scheffert gemeinsam in die Altersrente verabschiedet. Nachfolger von Dipl.-Ing. Huth als Projektleiter wird der Technische Regierungsrat Wolf Laule, der auch die bauaufsichtliche Eigenverantwortung des Bundes für das Bauvorhaben übernimmt. Nachfolger von Dipl.-Ing. Scheffert als Baubevollmächtigter des Bundes für den Generalauftragnehmervertrag mit der ARGE Neues Schiffshebewerk Niederfinow wird Dipl.-Ing. Raphael Probiesch. Peter Huth und Uwe Scheffert hätten einen herausragenden Anteil am erfolgreichen Gelingen des Projektes und konnten dabei zum Abschluss ihrer beruflichen Laufbahn noch einmal ihr langjährig erworbenes Erfahrungswissen in die Umsetzung eines außergewöhnlichen Sonderbauvorhabens einbringen, so der Leitende Technische Regierungsdirektor Rolf Dietrich als Leiter des Wasserstraßen-Neubauamtes Berlin zur Verabschiedung.
Die Umsetzung dieses Großprojektes zeichne sich aus durch:
• den rechtzeitigen Beginn der Bau- und Genehmigungsplanung mit einer dem Projekt angemessenen Planungstiefe,
• eine herausragende Akzeptanz in der Öffentlichkeit,
• eine ansprechende und zugleich funktionale konstruktive Gestaltung der Anlage in Zusammenarbeit mit dem Architekten Udo Beuke von der Bundesanstalt für Wasserbau,
• die Errichtung eines modernen Baustelleninformationszentrums für die jährlich rund 150.000 Besucher der Anlage,
• den Einsatz einer motivierten und einschlägig erfahrenen Bauoberleitung auf Seiten des Auftraggebers,
• den richtungsweisenden Einsatz eines digitalen Simulationsmodells für eine virtuelle Inbetriebnahme der Anlagentechnik und
• das konsequente Festhalten an der Strategie der Generalauftragnehmervergabe für die Bauausführung, auch nachdem die am Wettbewerb teilnehmenden Bauindustrieunternehmen das Bauvorhaben in der Hochkonjunkturphase von 2007 deutlich teurer verpreist hatten, als von Seiten der Verwaltung geplant.
So sei es zwar auch bei diesem Großbauvorhaben zu zeitlichen Verzögerungen während der Bauausführung gekommen. Bis heute könnten jedoch eine hohe Qualität der Bauausführung und die Einhaltung des zuletzt zur Auftragsvergabe angepassten Bauausgabenbudgets gewährleistet werden, was nicht zuletzt auch das Verdienst der beiden ausscheidenden Beschäftigten sei, so Dietrich weiter.
Zu den Personen
Dipl.-Ing. Peter Huth hat an der Technischen Universität Dresden studiert und war seit 1975 in der Wasserstraßenverwaltung tätig, u. a. als letzter Leiter der Forschungsanstalt für Schifffahrt, Wasser- und Grundbau (FAS) und als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Bundesanstaltfür Wasserbau. Als Dezernent bei der ehemaligen Wasser- und Schifffahrtsdirektion Ost war er u. a. verantwortlich für die Fachaufsicht über den Neubau der Überführung des Mittellandkanals über die Elbe, als Leiter des Neubausachbereiches im Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Eberswalde verantwortete er verschiedene Bauvorhaben zur Grundinstandsetzung der Havel-Oder-Wasserstraße, u. a. den Ersatzneubau der Kreuzungsanlage zwischen dem Oder-Havel-Kanal, der Bahnlinie Berlin–Tantow (in Richtung Stralsund bzw. Szczecin) und der Landestraße L 273 (Britzer Straße). Seit dem Jahr 2008 verantwortete er als Projektleiter und bauaufsichtlich verantwortlich Beschäftigter die Bauausführung für den Ersatzneubau des Schiffshebewerkes Niederfinow.
Dipl.-Ing. Uwe Scheffert hat an der Ingenieurschule Roßwein und der Technischen Universität Dresden studiert und war seit 1977 in der Wasserstraßenverwaltung tätig, zunächst im Planungsbüro bzw. Direktorat Projektierung der Forschungsanstalt für Schifffahrt, Wasser- und Grundbau (FAS) als Projektant und ab 1991 als Projektleiter beim Wasserstraßen-Neubauamt Berlin. Neben der Baubevollmächtigung für den Generalauftragnehmervertrag am Schiffshebewerk Niederfinow verantwortete er u. a. auch den Ersatzneubau der Schleuse Charlottenburg in Berlin sowie zahlreiche Bauplanungen für Hafenanlagen, wie z. B. die ehemalige Waggonkippanlage im Hafen Königs Wusterhausen, und für Anlagenteile des Stahlwasserbaus, wie die außergewöhnlichen Hubschwenktore an den Schleusen der Staustufe Hohensaaten.
TRR Wolf Laule hat an der TU Berlin studiert. Nach seinem Referendariat in der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes war er zunächst mehrere Jahre als Sachbereichsleiter für das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Stralsund tätig und verantwortete dort u. a. die Wahrnehmung der strom- und schifffahrtspolizeilichen Belange des Bundes beim Neubau des Sperrwerkes Greifswald sowie die Abwicklung EFRE-Projektes Fahrrinnenanpassung Nördlicher Peenestrom durch den Bund. Seit Juni 2016 leitete er im Wasserstraßen-Neubauamt Berlin den Sachbereich Brückenbau.
Dipl.-Ing. Raphael Probiesch hat an der TU Dresden studiert und ist seit 2004 für die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes tätig. Hier verantwortete er u. a. als Baubevollmächtigter die Baudurchführung für die Grundinstandsetzung und Verlängerung der Schleuse Wernsdorf am Oder-Spree-Kanal, bevor er 2008 in den Projektbausachbereich für den Neubau des Schiffshebewerkes Niederfinow wechselte und dort bislang die Leitung der Geschäftsstelle und die Vertretung des Baubevollmächtigten wahrgenommen hat.