Die Unternehmen Reinplus VanWoerden Bunker GmbH (Mannheim) und die Nord- und Westdeutsche Bunker GmbH (Hamburg) haben ihre Fusionsanmeldung zurückgezogen. Grund: Das Bundeskartellamt hat wettbewerblichen Bedenken.
Reinplus und NWB sind als sogenannte Bunkerdienste tätig. Der geplante Zusammenschluss betraf insbesondere die Belieferung von Binnenschiffen mit Dieselkraftstoff. Aufgrund der Lage der Bunkerstationen bzw. Bunkerboote der beiden Unternehmen ergaben sich Überschneidungen insbesondere am deutschen Teil des Rheins, auf den ein Großteil des Verkehrs- und Gütertransportaufkommens der deutschen Binnenschifffahrt entfällt.
»Durch die Fusion hätte sich die Anzahl der Wettbewerber von drei auf zwei weiter verringert. Reinplus hätte seine bereits klar führende Position durch die Übernahme eines preisaktiven Anbieters am Standort Köln weiter ausgebaut. Daher haben wir den Unternehmen unsere Bedenken schriftlich mitgeteilt und angekündigt, das Vorhaben zu untersagen«, teilte Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes, mit.
Nach der Anmeldung des Vorhabens hat das Bundeskartellamt umfangreiche Marktermittlungen bei den Beteiligten, ihren Wettbewerbern sowie bei Kunden aus der Frachtschifffahrt, der Fahrgastkabinen- und der Ausflugsschifffahrt durchgeführt. Dabei stellte sich heraus, dass durch den Zusammenschluss der mit großem Abstand führende Lieferant von Dieselkraftstoff für Binnenschiffe am deutschen Rhein entstanden wäre bei nur noch einem verbleibenden maßgeblichen Wettbewerber. Im Unterschied zu diesem ist Reinplus als Unternehmen der VARO-Gruppe auch vertikal in die vorgelagerten Märkte für den Handel mit Kraftstoffen integriert.
Von den niederländischen Rhein-Standorten anderer Anbieter geht am deutschen Rheinabschnitt aufgrund der Unwirtschaftlichkeit entsprechender Umwege nur ein geringer Wettbewerbsdruck aus. Mit NWB wäre im relevanten Gebiet eine bedeutsame Wettbewerbskraft entfallen. Anbieter, die Binnenschiffe landseitig mittels Tankwagen beliefern, stellen nur für eine begrenzte Abnehmergruppe und auch nicht überall eine Ausweichalternative dar.