Heute wurden das neue Container-Terminal des PAS (Port Autonome de Strasbourg) in Lauterbourg eingeweiht und die Logistikplattform R3FLEX eröffnet. Das Container-Terminal ist trimodal über den Rhein, die Straße und die Schiene zu erreichen.
Bei der feierlichen Eröffnung waren zahlreiche hochrangige Vertreter aus Politik und Wirtschaft anwesend: Chantal Ambroise (Französischer Staat), Evelyne Isinger, (Région Grand Est), Frédéric Bierry (Präsident des, Départements Bas-Rhin), Bernard Hentsch, Vorsitzender des Gemeindeverbandes Plaine du Rhin, Jean-Michel Fetsch, Bürgermeister von Lauterbourg, und Catherine Trautmann, Präsidentin des Port Autonome de Strasbourg.
Die trimodale Plattform R3FLEX, deren Bau im Jahr 2016 begonnen wurde, wurde heute mit einem Festakt für Mitarbeiter, Kunden, Partner und die am Bauprojet beteiligten Dienstleister eröffnet. Anlässlich der Eröffnung der Plattform wurde die herausragende Bedeutung der deutsch-französischen Beziehungen und die trimodale Anbindung der neuen Plattform gewürdigt. Aus diesem Anlass wurde sogar ein Biergarten auf dem Hafengelände aufgebaut.
Erstes Container-Terminal am Oberrhein seit 15 Jahren
Das letzte trimodale Terminal am Oberrhein wurde vor fast 15 Jahren (Container-Terminal Nord in Straßburg) eingeweiht, denn die Verfügbarkeit von Baugrund entlang des Rheinufers ist sehr begrenzt.
Die Eröffnung dieses neuen Standorts, der auf den Containerverkehr spezialisiert ist, ist die Folge einer steigenden Nachfrage verbunden mit der Zunahme des Containerverkehrs in Straßburg. In der Tat habe sich die Zahl der umgeschlagenen Container seit 2004 quasi verdreifacht und im Jahr 2017 die Gesamtzahl von 420 000 TEU überschritten, so PAS.
Das neue Terminal mit einer Fläche von 4 ha wird eine trimodale Umschlagkapazität von 80.000 TEU pro Jahr haben. Je nach Verkehrsentwicklung könnte seine Fläche noch verdoppelt werden, heißt es. Im November 2017 kündigte die Ankunft des neuen Portalkrans für Container die nahende Eröffnung des Bereichs R3FLEX an. Seither wurde das Terminal durch zwei 400 m lange Gleise, ein Verwaltungsgebäude und zwei Reachstacker ergänzt. Außerdem ist das Terminal mit 24 Reefer-Container-Greifern für Kühlcontainer ausgestattet.
14 Mio. € investiert, mehr Flächen verfügbar
Mit der Gesamtinvestition von 14 Mio. € wird das Logistikangebot des PAS für die Industrie- und Logistikunternehmen im nördlichen Elsass gestärkt. Der Containerkran ergänzt die bereits bestehenden Hafenanlagen in Lauterbourg: ein Schüttgutkai, eine Ro-Ro-Rampe und ein Portalkran für Schwergut mit einer Tragfähigkeit von 200 t.
Auf diesem dritten Terminal der PAS Gruppe können bis zu 29 Container pro Stunde (Container bis zu 40 Tonnen) umgeschlagen und zwei Schiffe gleichzeitig gelöscht werden.
R3FLEX bietet Industrie- und Logistikflächen von insgesamt 48 ha, die nach den Wünschen der Bauträger und der Unternehmen angelegt werden können. Die erschlossenen Flächen sind sofort verfügbar und direkt an das Wasser oder das Hafenbahnnetz angeschlossen. Weitere 25 ha können auf Anfrage erschlossen werden. Am Oberrhein stellt die Erweiterung des Hafens von Lauterbourg heute eine der letzten Möglichkeiten der Baugrunderschließung direkt am Rheinufer des Rheins dar.
Der PAS beteiligt sich auch an der laufenden Studie des Departements Bas-Rhin zur Erdwärme-Nutzung in unmittelbarer Umgebung. Die Anbindung des R3FLEX an eine Erdwärmegewinnungsanlage würde die Versorgung mit erneuerbarer Energie langfristig sicherstellen.
Neue Perspektiven
Der Industrie- und Logistikstandort R3FLEX biete neue Perspektiven für grenzüberschreitend agierende Unternehmen, die für den Transport ihrer Waren auf verschiedenen Transportmittel zurückgreifen möchten, so PAS. »Lauterbourg ist ein strategischer Standort am Ufer des Rheins, der größten europäischen Wasserstraße und auf dem wichtigsten Güterverkehrskorridor in Europa. Außerdem handelt es sich um eine trimodale Plattform, die den wachsenden Bedarf an flexibler Nutzung verschiedener Verkehrsträger optimal abdeckt; diese Flexibilität ist ein immer entscheidenderes Kriterium für Logistikunternehmen. Ein Flächenangebot mit dieser Service-Qualität ist entlang des Rheins selten geworden«, erklärt Catherine Trautmann, Geschäftsführerin des PAS.
Neue Partnerschaften für die Terminal-Nutzung
Das dritte Container-Terminal des Hafens von Straßburg nimmt heute unter der vorübergehenden Leitung von Rhine Europe Terminal, der hundertprozentigen Tochterfirma des PAS, seinen Betrieb auf. Im kommenden Herbst wird der PAS eine Ausschreibung für den operativen Betrieb des Terminals und optional die Nutzung eines Teils des zu erschließenden Baugrunds starten.
Die Vergabe einer Konzession ist für den Hafen von Straßburg eine Premiere. Damit sollen spezialisierte Privatunternehmen in die Schaffung des multimodalen Logistikangebots im Hafengebiet eingebunden werden.
Die mit dem Terminal verbundene Investition beläuft sich auf 14 Mio. €. Es konnte durch Kofinanzierungen (21,9 % Französischer Staat, 20,7 % EU – EFRE und CEF (Connecting Europe Facility), 4,2 % Region Grand Est, 4,2 % Departement Bas-Rhin, 0,75% Gemeinschaft von Gemeinden Plaine du Rhin, 48,25 % PAS) realisiert werden.
Diese Investition ist Teil eines globalen Ausbauprogramms, das im Jahr 2011 begonnen wurde und ein Gesamtvolumen von über 30 Mio. € für den zukunftsfähigen Ausbau des Hafens für seine Unternehmen ausmacht.