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Das Unternehmen »Erik Walther« W.J. Mineralölhandelsgesellschaft bekommt ein weiteres Flottenmitglied. Der Tanker-Neubau soll Anfang Juli in Schweinfurt getauft werden

Der Neubau hat die Probefahrten bereits im Frühjahr erfolgreich absolviert. Der offiziellen Taufe im kommenden Monat in Schweinfurt, dem Sitz des Unternehmens, steht also nichts mehr im Wege.

Die »Erik Walther« ist 110m lang, 11,45m breit, hat einen maximalen Tiefgang von 2,80m und kann insgesamt rund 2.200t transportieren. Das Schiff sei allein für die Versorgung der eigenen Tanklager in Schweinfurt mit einer Kapazität von 44.000m3 und Aschaffenburg mit einem Fassungsvermögen von 24.000m3 vorgesehen, so die Mineralölgesellschaft. Es soll die »Bayernland« ersetzen, da bei diesem Tanker der Umbau zu einem Doppelhüllenschiff nicht mehr wirtschaftlich gewesen wäre, so Erik Walther über die Beweggründe, sich für einen Neubau statt einer Restaurierung einer bestehenden Einheit zu entscheiden. Die 1984 gebaute »Bayernland« ist mit fast 2.800t das größte Schiff der Flotte. Beim Unternehmen hat es ob des Alters jedoch keine Zukunft mehr und soll daher verkauft, möglicherweise aber auch verschrottet werden.

Den Kasko für die neue »Erik Walther« vom Typ Money Maker hat Rensen-Driessen aus den Niederlanden entworfen, den Bau des Schiffskörpers führte die rumänische Werft Severnav aus, während TeamCo für den Ausbau verantwortlich war.

Der von Lloyd’s Register (LR) klassifizierte Tanker wird von einer 6-Zylinder-Hauptmaschine mit der Bezeichnung DZC 900 des belgischen Herstellers ABC angetrieben, die eine Leistung von 1.175 kW erbringt. Das Getriebe der Serie MMW1200 wurde von Masson gefertigt, das Standardruder von van der Velden. Promarin lieferte den fünfflügeligen Propeller mit einem Durchmesser von 1.750mm. Die Installation der Welle übernahm Den Breejen Ship­yard aus den Niederlanden.

Darüber hinaus befinden sich drei von Dolpower gelieferte Generatoren an Bord. Der erste, ein C18 von Caterpillar, liefert Strom für den von Verhaar Omega hergestellten Bugstrahler vom Typ Omega 31120-4k sowie für die beiden Ladungspumpen von Borneman mit Pumpleistungen von 500m3/h und 250m3/h. Die beiden anderen Generatoren von John Deere vom Typ Stamford erbringen Leistungen von 159 kVA und 62 kVA und erzeugen Strom für das Bordnetz sowie für die von European Pump Services hergestellten übrigen Pumpen. Darüber hinaus steht ein vierter Generator für Notfälle zur Verfügung.

Das Steuerhaus wurde von Kampers Shipyard hergestellt und für das Radar- sowie das nautische Equipment zeigt Radio Holland verantwortlich. Geliefert wurde die Technik von Werkina sowie von van der Velden. Werkina übernahm auch die Schiffselektrik, während De Leeuw & van Vugt den Innenausbau leistete. Für ein angenehmes Klima sollen Geräte von WindEx Engineering sorgen.

Die Technik für die Inhaltsmessung der insgesamt acht Tanks sowie die Gassensoren lieferte Berg Maritieme Meetsystemen ebenso wie die Tankdruckeinrichtung. Die Kompressoren stammen vom Unternehmen Pascal, die Ankerwinden kommen aus dem Hause Dijvler Materiaal. Um die Sicherheit an Bord zu erhöhen, wurden zudem Kameras von Orlaco Products angebracht.

Erik Walther freut sich, den Tanker zeitnah in die Flotte zu integrieren. Das Unternehmen verfügt neben dem Neubau und der »Bayernland«, die noch zur Flotte zählt, über die Tanker »Thüringen« (2.244t), »Friedrich Rückert« (ca. 2.100t), »Frankenland« (1.943t) sowie den Tankschubleichter »Marie Luise« (1.821t).

Alle Einheiten sind mit einem Nachlenzsystem ausgestattet. Die Flotte kommt auf der »Rhein-Main-Donau-Route« zum Einsatz und beliefert die eigenen Hochtanklager. Nach Angaben Erik Walthers kommt diese Energie zu 95% aus Deutschland. Die restlichen Teile stammen aus den ARA-Häfen Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen. Bei Kundenwünschen könnten die Schiffe auch für Reedereien eingesetzt werden, zudem könnten sie auch für andere Transportunternehmen, Zulieferer, oder Versorger verschiedene Tankgüter transportieren.

Da der Main bei Aschaffenburg nur mit einer Tiefe von 2,60m befahrbar ist, muss ein Teil der Ladung geleichtert werden.
Thomas Wägener