Der Teilnahmewettbewerb für den Bau von zwei neuen Mehrzweckschiffen mit LNG-Antrieben ist eröffnet. Sie sollen die »Scharhörn« (Baujahr 1974) und »Mellum« (Baujahr 1984) ersetzen, die die maritime Notfallvorsorge in Nord- und Ostsee leisten
Es handelt sich um ein EU-weites Ausschreibungsverfahren, das mit dem jetzt gestarteten Teilnahmewettbewerb beginne, teilte die Generaldirektion für Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS) mit. Die beiden Mehrzweckschiffe sollen 2021 abgeliefert werden.
Die Ersatzneubauten sollen ausschließlich mit Flüssigerdgas (LNG) angetrieben werden. Deshalb war eine bereits 2016 gestartete Ausschreibung wieder zurückgezogen worden. Das damalige Konzept sah noch einen diesel-elektrischen Antrieb vor. Das Investitionsvolumen liegt bei rund 230 Mio. €.
Das dafür erforderliche Finanzvolumen sei vom Bund bereit gestellt worden. Anders als ihre Vorgänger sollen die Neubauten ein Helikopterdeck erhalten. »Durch die besondere Ausstattung mit einem Hubschrauberdeck werden die operativen Möglichkeiten deutlich verbessert und die Sicherheit erhöht«, erklärt Hans-Heinrich Witte, Präsident der GDWS.
Das Ersatzschiff für die »Scharhörn« wird künftig in der Nordsee eingesetzt, die dort stationierte »Neuwerk« wird in die Ostsee verlegt. Heimathafen der neuen »Mellum« bleibt Wilhelmshaven. Die neuen Schiffe sollen mit etwa 85 m Länge deutlich größer als ihre Vorgänger und mit einer geplanten Schleppleistung von 110 t Pfahlzug auch erheblich stärker werden. Sie seien besonders für den Einsatz bei Öl- und Chemikalienunfällen geeignet, könnten aber auch zum Bergen von Hindernissen und für das Setzen und Einholen von Schifffahrtszeichen (Tonnen) eingesetzt werden.
Optional ausgeschrieben ist auch der Ersatzneubau der »Neuwerk« (Baujahr 1998). Derzeit stehe jedoch noch nicht fest, ob dieser auch ausgeführt werde, heißt es.
Krischan Förster