Die Yacht- und Bootswerft Rathje in Kiel-Friedrichsort will luxuriöse Hausboote konstruieren. Unterstützung erhält sie vom Hamburger Konstrukteurbüro iYacht.
Kay Dürschke, Projektleiter bei der Kieler Werft, kündigt an, spätestens im Herbst mit dem Bau der ersten Einheiten zu beginnen. Es gebe bereits etwa 30 Interessenten aus dem In- und Ausland. Selbst aus Dubai habe man eine Anfrage erhalten.
Für die Entwicklung der gut 18,90 m langen und rund 6,50 m breiten Luxus-Behausungen haben sich die Kieler das Hamburger Konstrukteurbüro iYacht ins Boot geholt. »Unsere Philosophie ist eindeutig: Das Hausboot muss ganzjährig bewohnbar sein und jeden Wohnkomfort bieten«, sagt i-Yacht-Geschäftsführer Udo Hafner. Jedem müsse zunächst der Unterschied klar sein, ob es sich um ein fahrfähiges Hausboot handele oder quasi um ein »schwimmendes Haus«.
Die Neuentwicklung dürfe nicht nur auf den Binnengewässern und Kanälen fahren, sondern auch auf küstennahen Gewässern. »Bis zu 2 m hohe Wellen und Windstärke 6 kann das Boot ab, wie es die CE-Entwurfkategorie C verlangt«, sagt Hafner.
Das Boot bietet 90 m² Wohnfläche und beinhaltet zwei Schlafzimmer, Wohnzimmer, Bad mit Dusche und WC, Einbauküche, je eine Terrasse im Erd- und Obergeschoss von 17 und 78 m². Das Boot hat einen Tiefgang von 0,90 m, die Durchfahrtshöhe beträgt 4,50 m. 2.000 l Frischwasser seien an Bord, ergänzt der Ingenieur.
Der Antrieb erfolgt durch eine 100 % elektrisch-betriebene Doppelmotorenanlage mit Energiespeicher von BMW. Diese neue Antriebstechnologie im Schiffbau sorge für ausreichend Leistung und Reserven, die individuell angepasst und ausbaubar seien, bis hin zu einem optionalen Generator, der als Range-Extender funktioniere, so Hafner.
Die Rathje Werft sieht für Hausboote einen leichten Trend. »Das wird zunehmen, denn es ist sehr beliebt, einerseits ein festes Zuhause zu haben, mit dem man aber auch auf Fahrt gehen kann – ähnlich wie mit Wohnmobilen«, meint Dürschke.
Der Preis für ein solches Luxus-Hausboot liegt bei rund 400.000 €. »Sie sollen ein weiterer Baustein sein, die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und zu steigern«, sagt Werftchefin Edith Vonhoff. Drei Boote sollen pro Jahr gebaut werden, ergänzt Dürschke.