Der belgische Großhafen Antwerpen setzt bei der Inspektion seiner wasserseitigen Infrastruktur auf ein vollautomatisiertes autonomes Peilboot, ausgestattet mit cloudbasierter Technologie.
Der Neubau mit dem Namen »Echodrone« ist ein Prototyp, der künftig das aktuelle Peilboot »Echo« ergänzen wird. Beide Boote führen im gesamten Hafen Messungen der Wassertiefe durch, um eine sichere Schifffahrt zu gewährleisten. Die neue cloudbasierte Technik der »Echodrone« wurde in enger Zusammenarbeit zwischen der Antwerp Port Authority und dem Technologieunternehmen dotOcean entwickelt, wie die Hafenbehörde jetzt mitteilte. »Sie ist ein neuer Meilenstein in der Entwicklung Antwerpens zum intelligenten Hafen der Zukunft«, so das Statement.
Die Inspektion und Wartung der maritimen Infrastruktur, einschließlich der Kaianlagen gehört zu den zentralen Aufgabe der Behörde. An den Liegeplätzen und an allen anderen relevanten Stellen werden regelmäßig Messungen der Wassertiefe durchgeführt, um eine sichere Schiffspassage und ein sicheres Festmachen der Schiffe zu gewährleisten und das erforderliche Dredging im Rahmen der Instandhaltung planen zu können. Bisher wurden die Messungen mit dem Peilboot »Echo« durchgeführt. Mit der in Zusammenarbeit mit dotOcean entwickelten »Echodrone« stehe jetzt ein innovatives, autonomes Schwesterboot zur Verfügung, das diese Arbeiten unterstützen soll. Das neue Boot ist kleiner als die »Echo« und arbeitet den Angaben zufolge völlig autonom ohne Besatzung. »Das macht das Boot wendiger und flexibler, so dass es auch im dichten Schiffsverkehr eingesetzt werden kann, in dem die »Echo« nicht betrieben werden könnte«, so die Mitteilung weiter.
Laut Wim Defevere, Senior Technical Manager Nautical Access der Antwerp Port Authority befindet sich der Neubau derzeit im Testverfahren. Sobald diese abgeschlossen sind, werde ese im Deurganckdok stationiert und eingesetzt, wo sie ergänzend zur »Echo« an den verkehrsreichsten Gezeitenkais für Containerumschlag die Wassertiefe an den Liegeplätzen bestimmen wird.
Autonom 2.0
Die zugrunde gelegte Technologie wird als »einzigartig« beschrieben. Sie basiere auf der Zusammenführung detaillierter Informationen in der Cloud, sagte dotOcean-Mitbegründer Koen Geirnaert. Daten von allen möglichen Geräten im gesamten Hafengebiet werden dabei über das Internet zur Verfügung gestellt, durch Algorithmen in der Cloud selektiv aufbereitet und in nützliche Informationen umgewandelt. Die »Echodrone« sei so konzipiert, dass sie mit diesen verifizierten Daten völlig unabhängig navigieren kann – im Gegensatz zur vorherigen Generation von automatisierten Schiffen, die sich auf ihre eigenen Onboard-Sensoren verlassen mussten.