Schleuse Kannenburg wird neu gebaut

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Die marode Schleuse Kannenburg wird durch einen Neubau ersetzt. Die Stadt Templin übernimmt in Partnerschaft mit dem WSA Eberswalde Planung und Bau

Viel Aufregung gab es Ende vorigen Jahres um die Schleuse Kannenburg. Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Eberswalde ordnete wegen Böschungsrutschungen aus Sicherheitsgründen eine Sperrung an. Versprochen wurde eine schnelle Lösung. Nun kommt tatsächlich ein Ersatzneubau. Das WSA Eberswalde hat gemeinsam mit der Stadt Templin eine »öffentlich-rechtliche Vereinbarung« unterzeichnet.

Die Schleuse Kannenburg bildet den Eingang von der Oberen Havelwasserstraße in die 1745 errichtete, 35,5km lange Wasserstraße der Templiner Gewässer. Es ist eines der beliebtesten wassersport-touristischen Reviere in Nordbrandenburg. Rund 6.000 bis 7.000 Wasserfahrzeuge nutzten diese Strecke jährlich.

Die Stadt Templin übernimmt im Rahmen einer öffentlich-öffentlichen Partnerschaft (ÖÖP) Planung und Bauausführung der Schleuse mit dem Ziel, die bestehende Sperrzeit auf ein Minimum zu reduzieren. Die WSV trägt die Kosten. Beide Partner betreten damit Neuland.

Neubau an Stelle der alten Schleuse

Der Neubau ersetzt das alte Bauwerk in den bisherigen Abmessungen und wird gleichzeitig für den automatisierten, selbstbedienten Betrieb ausgestattet.

Da von Seiten der WSV kurzfristig keine Personalkapazitäten für einen zeitnahen Neubau verfügbar gewesen wären, hatte die Stadt Templin angeboten, Planung und Bauausführung der Schleuse zu übernehmen.

Neue Form der Zusammenarbeit

Peter Münch, Amtsleiter des WSA Eberswalde dankte ausdrücklich der Stadt Templin und ihrem Bürgermeister. »Dieses auch für den Bund neuartige Vorhaben der Zusammenarbeit fußt auf Vertrauen und Mut. Lassen Sie es uns in diesem Sinne zügig voranbringen und erfolgreich abschließen.«

Bürgermeister Detlef Tabbert verwies darauf, dass die Planung in Regie der Stadt die Chance biete, den zeitlichen Bauablauf deutlich zu verkürzen. »Das ist unser Beitrag zum Wassertourismus.«

WIN unterstützt das Verfahren

Julia Pollok, Leiterin des Projektbüros der Wassertourismus Initiative Nordbrandenburg (WIN), deren Mitglied Templin ist, nannte den Ersatzneubau der Schleuse Kannenburg als ÖÖP-Projekt »ein innovatives Vorhaben«, das Modellcharakter besitze – »auch über die Region hinaus.«

Die Tourismusinitiative hatte sich bereits in der Vergangenheit für wasserbauliche Projekte engagiert. So wurde die Ertüchtigung des Werbellinkanals zwischen Marienwerder und Ruhlsdorf, die Wiederinstandsetzung des 10 km Langen Trödels des Finow-Kanals mit dem Neubau der Schleuse Zerpenschleuse und dreier historischer Brücken sowie der Neubau der Schleuse Friedenthal zwischen den Oranienburger und Neuruppiner Gewässern unterstützt (BS berichtete in den Ausgaben 7/16 und 12/17).


Christian Knoll