Ohne Kohle fehlt es an Ladung

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Auf den Wasserstraßen in Berlin und Brandenburg ist die im ersten Halbjahr transportierte Gütermenge erheblich zurückgegangen. Der Wegfall der Kohlelieferungen nach Berlin sorgte für das größte Minus

Im Güterempfang sind im ersten Quartal in den Berliner Häfen noch 1.167.000t entladen worden – im zweiten Quartal waren es lediglich 757.000t, was einem Rückgang von 35,2% entspricht. Als Hauptgrund gilt der dauerhafte Wegfall der Braunkohletransporte von Königs-Wusterhausen zum Berliner Kraftwerk Rummelsburg. Versendet hatten die Berliner Häfen im ersten Quartal lediglich 120.000t an Gütern, im zweiten dagegen 259.000t, also 139.000t mehr. Die Gesamtbilanz des ersten Halbjahres im Vergleich von 2017 zu 2018 sieht dennoch schlecht aus. 1.141.000t 2017 standen nur 1.114.000t 2018 gegenüber, was einem Rückgang um 23,1 % entspricht.

Besonders zu Buche schlug dabei die Rubrik Kohle mit einem Rückgang um 54,8%. Zugelegt haben aber erwartungsgemäß die Güter in der Rubrik »Erze, Steine und Erden«, worin sich überwiegend Bauzugschlagstoffe finden. Die Nachfrage stieg im zweiten Quartal um 29,0%. Ein Minus in Höhe von 38,5% gab es auch bei»Kokerei- und Mineralölerzeugnissen«, während »Sonstige Mineralölerzeugnisse« um 7% auf 117.462t zulegten. Ebenfalls verbessert haben sich die Transporte von Sekundärrohstoffen und Abfällen mit 16.079t, was einem Plus von 11,2% gleichkommt. Das prozentuale Manko vom ersten Halbjahr 2018 zu 2017 beträgt -23,2% oder 336.894 t.

Brandenburg besser als Berlin

In den Güterverkehrsleistungen sieht das Land Brandenburg mit einem Minus von 15,4% im ersten Halbjahr 2018 gegenüber dem Jahr 2017 so aus: 1.742.224 t im Jahr 2017 stehen 1.474.406 t im Jahr 2018 gegenüber, was einem Rückgang um 267.818 t entspricht – auch das sei dem Wegfall der Kohletransporte geschuldet, heißt es. So kommt es in der entsprechenden Rubrik zu Einbußen von -97,8%. Bei Agrarerzeugnissen hat das landwirtschaftlich gepägte Brandenburg im ersten Halbjahr 68.236 t Güter weniger (-23,7%) auf den Weg gebracht als im vorigen Halbjahreszeitraum. Grund könnte sein, dass die Getreideverlader ihre Bestände bei der sich bereits im Frühjahr abzeichnenden Trockenheit in Erwartung steigender Preise zurückgehalten haben.

In der Rubrik »Erze, Steine und Erden« (Bauzuschlagstoffe) erfolgte dagegen fast eine Verdoppelung der Transportleistungen auf 271.578t in 2018 stehen 137.922t in 2017 gegenüber, was einer Steigerung um 133.656 t, also + 96,9% entspricht.

Eine ähnlich Steigerung trat in der Rubrik »Metalle und Metallerzeugnisse« ein: 278.283t (2018) zu 151.183t (2017), also eine Steigerung um 127.100t (+84,1%). Auch in der Rubrik »Sonstige Mineralölerzeugnisse« gab es eine Steigerung vom ersten Halbjahr 2018 zu 2017 um 140.483t zu 104.415t (+36.068t oder +34,5%).

In der Rubrik »Chemische Erzeugnisse« gab es ebenfalls eine bedeutende Steigerung von 140.483t gegenüber 104.415t, ein Plus von 36.068 t oder +34,5%. Die Transporte landwirtschaftlicher Erzeugnisse und Abfälle stiegen von 411.422 t um 88.290 t, also eine Steigerung um 21,5% gegenüber dem Vorjahr.
Christian Knoll