Der Chemiekonzern BASF hat ein neues Lager für Tankcontainer am Standort in Ludwigshafen eingeweiht. Es ist Teil eines integrierten Lager- und Transportkonzepts, wodurch der Kundenservice verbessert und Logistikkosten reduziert werden sollen.
Nach Angaben von BASF sind die drei Komponenten des integrierten Logistik-Konzepts vollautomatische Förderfahrzeuge (Automated Guided Vehicles, AGV), neue, bahnoptimierte Tankcontainer, durch die klassische Bahnkesselwagen ersetzt werden können sowie das nun eröffnete Tankcontainerlager.
Die AGV transportieren dabei neue 45- und 52-Fuß-Tankcontainer, die der Chemiekonzern zusammen mit dem belgischen Tankcontainerhersteller van Hool nach dem Vorbild der 20- und 30-Fuß-Tankcontainer entwickelt hat. Fast 700 der Spezial-Tankcontainer sind in Ludwigshafen schon in Betrieb, bald soll ihre Zahl auf rund 1.000 steigen.
Die sogenannten B-TC (BASF Class Tank Container) erlaubten eine Zuladung von maximal 66 t und könnten sowohl per Bahn über Schiene, als auch per AGV im Werk über Straße gefahren werden, heißt es. Durch den Einsatz der AGV reduziere sich die Zeit für die Anlieferung eines Kesselwagens vom Bahnhof der BASF zu einer der über 150 Ladestellen am Standort von rund 22 Stunden auf etwa eine Stunde.
Bei dem neuen Tankcontainerlager handelt es sich um ein vollautomatisches Freilager für Tankcontainer zur Lagerung von flüssigen Stoffen und flüssigen Abfällen. Es ist auf eine Kapazität von 2.000 Standardcontainern ausgelegt und verfügt über zwei Krane des österreichischen Herstellers Künz mit einer Ladekapazität von je 75 t. Der Warenumschlag kann über AGV, Lkw und Bahn erfolgen.
»Das vollautomatische Tankcontainerlager und das autonome Transportfahrzeug zeigen den hohen Innovationsgrad der Automobil- und Logistikbranche, sagte Wirtschaftsminister Volker Wirsing bei der Eröffnung. Automatisierung und Digitalisierung seien keine Zukunftsmusik, sondern eröffneten ganz konkret neue Chancen und Möglichkeiten. Für die international agierenden Unternehmen sei die Weiterentwicklung der Logistik eine zentrale Aufgabe, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können. Die BASF sei offen für innovative Technologien. »Ich möchte, dass das in Rheinland-Pfalz Schule macht und wir uns als Standort etablieren, an dem neue Fahrzeuge oder Antriebe entwickelt, erprobt, produziert und eingesetzt werden«, so Wirsing weiter.
Tankcontainerlager soll Wettbewerbsfähigkeit erhöhen
Michael Heinz, Vorstandsmitglied und Standortleiter der BASF, und Werksleiter Uwe Liebelt hoben die Bedeutung der Logistik für Chemiestandorte hervor. »Eine gut vernetzte, leistungsfähige Infrastruktur ist von zentraler Bedeutung für unsere Wettbewerbsfähigkeit. Sie unterstützt unser Wachstum und wirkt sich somit auch auf Arbeitsplätze aus. Das gilt natürlich nicht nur für BASF, sondern für alle Unternehmen, vor allem die produzierenden«, so Heinz.
Flexibilität in der Belieferung von Kunden und Logistikkosten würden maßgeblich durch die internen Transportwege am Standort Ludwigshafen beeinflusst. Mit der Inbetriebnahme des Tankcontainerlagers habe man jetzt das letzte Element des integrierten Lager- und Transportkonzepts umgesetzt.
»Dank dieser Kombination werden wir im Kundenservice per Bahn in Zukunft flexibler und deutlich wettbewerbsfähiger. Wir machen am Standort in der Logistik einen Innovationssprung und sind Vorbild für die gesamte Industrie«, ergänzte Liebelt.