Tschechien reaktiviert Pläne für Oder-Donau-Kanal

Print Friendly, PDF & Email

Ein ambitioniertes Projekt mit ungewissem Ausgang:

Tschechien hat eine Machbarkeitsstudie für einen Kanal zwischen Oder und Donau abgeschlossen

Ein Schifffahrtsweg, der Donau und Oder verbindet, könnte nach Angaben des Verkehrsministeriums in Prag umgerechnet rund 10,9Mrd. € kosten. Dies sei das Ergebnis einer Studie, deren Schlussfolgerungen nun nach zwei Jahren vorlägen, heißt es. Eine zusätzliche Anbindung der Elbe würde die Kosten auf 22,5Mrd. € mehr als verdoppeln.

Große Höhendifferenzen

Grund ist der zu überwindende Höhenunterschied. Im Fall der Elbe müssten 250m überbrückt werden. Die Verbindung von Donau zur Oder wäre im Vergleich dazu relativ kostengünstig herzustellen, da die sogenannte Mährische Pforte die niedrigste Wasserscheide in ganz Zentraleuropa darstellt und die Höhendifferenz nur 125m beträgt.

Die Idee eines solchen Kanals stammt bereits aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts. Begonnen wurde der Bau des Kanal bei Wien von den Nationalsozialisten, bis er kriegsbedingt wieder eingestellt werden musste.

Einer der Hauptbefürworter eines transeuropäischen Donau-Oder-Elbe-Kanals ist der tschechische Präsident Miloš Zeman. In den Kosten nicht enthalten sind allerdings zusätzliche Aufwendungen, um die Schiffbarkeit der einbezogenen Flüsse zu gewährleisten. Umweltschützer kritisieren diese Pläne, da sie massive Eingriffe in den gesamten Wasserhaushalt und in zahlreiche bestehende Naturschutzgebiete befürchten.