Das neueste Fahrgastschiff der Hamburger Reederei ist eine Schwester der »Elbphilharmonie« und zeichnet sich durch ihren besonders leisen und abgasarmen Antrieb aus. Taufpatin ist eine langgediente Schiffsführerin
Bis zu 400 Fahrgäste haben an Bord der »Kehrwieder« Platz, das sind 60% mehr als bei den herkömmlichen Bügeleisen-Typen. Erstmals wurde beim Neubau zudem zugunsten von mehr Stellplatz für Fahrräder, Kinderwagen und Rollstühle sowie Gehhilfen auf das Bistro an Bord verzichtet.
Lydia Lehmann kennt alle Schiffstypen der Hadag, sie begann 2004 ihre Ausbildung und steuert seither die Hafenfähren über die Elbe. »Die neuen Schiffe schnurren quasi über das Wasser – das ist für die Passagiere, aber auch uns Schiffsführer ein besonderes Fahrerlebnis.«
Die »Kehrwieder« wurde binnen zehn Monaten auf der Pella Sietas Werft in Neuenfelde gebaut.
Gegründet 1888 als »Hafendampfschiffahrts-Actien-Gesellschaft« sichert die Hadag auf sieben Linien mit 20 Anlegern und einer jährlich zurückgelegten Strecke von mehr als 330.000 sm mit ihren 26 Schiffen und jährlich mehr als 180.000 Abfahrten an 365 Tagen im Jahr selbst bei widrigen Wetterlagen den sicheren und komfortablen Fährbetrieb auf der Elbe. Dieses Angebot findet zunehmend Zuspruch: In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Fahrgastanzahl auf rund 9 Mio. Fahrgäste mehr als verdreifacht.
»Die ›Elbphilharmonie‹ hat bereits gute Dienste erwiesen und sich im Betrieb bewährt«, erklärt Tobias Haack, Vorstand der Hadag. »Mit dem zweiten Schiff der Serie und der parallelen Ausrüstung aller umzurüstenden Fähren mit Abgasnachbehandlungsanlagen gehen wir den nächsten Schritt in Richtung umweltschonender Flotte.«
Der knapp 30m lange Neubau verfügt über das diesel-elektrische »EcoProp«-Antriebssystem von Siemens mit optimiertem Propeller. Somit fährt das Schiff besonders energieeffizient, abgasarm und leise. Zwei Abgasnachbehandlungsanlagen von Fischer Abgastechnik mit Rußpartikelfiltern und SCR-Katalysatoren reduzieren die Abgasemissionen. Der Antrieb weist besonders gute Fahreigenschaften auf, denn er stellt in jedem Fahrmodus nur die jeweils benötigte Energie zur Verfügung. Standards wie LED-Beleuchtung, Nutzung von Motorenabwärme zur Heizung und Landstrom wurden auf der »Kehrwieder« ebenfalls umgesetzt.