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Die Reederei Compagnie Maritime Belge (CMB) hat für ihr Passagierschiff mit Wasserstoffantrieb einen Preis gewonnen. Verliehen wird er vom Hafen Antwerpen gemeinsam mit der Scheldt Left Bank Corporation und Alfaport-Voka

Die Initiatoren wollen damit nachhaltige Initiativen von Unternehmern fördern. Der Gewinner wurde von einer Fach-Jury und nach einer öffentlichen Online-Abstimmung gekürt. Am Ende setzte sich die CMB nach Punkten durch. Erster Preisträger war vor zwei Jahren das Ecluse-Projekt für eine umweltfreundliche Energieversorgung der Chemieunternehmen am linken Scheldeufer.

Der jetzt ausgezeichnete Shuttle »Hydroville« ist das erste Passagierschiff, das mit Wasserstoff betrieben wird. Es handelt sich dabei um ein Pilotprojekt, das als Testbasis für den Einsatz der Wasserstofftechnologie in größerem Maßstab dienen und so zu einem nachhaltigeren Verkehr zwischen Wohnort und Arbeitsplatz beitragen soll.

In ihrer Begründung lobte die Jury CMB dafür, dass sie mit diesem vielversprechenden, zukunftsweisenden Projekt Pionierarbeit leistet, als Impulsgeber fungiert und die Eintrittsbarrieren für andere Marktteilnehmer verringert. Die Jury betonte auch die Bedeutung des Projekts für andere Länder, in denen Wasserstoff als Kraftstoff der Zukunft gilt.

Die »Hydroville« wurde Ende 2017 in Dienst gestellt. Der 14 m lange Katamaran wird überwiegend auf der Schelde eingesetzt, um CMB-Mitarbeiter während der Antwerpener Rushhour zum Büro und zurück gefahren. An Bord ist Platz für 16 Passagiere, das Schiff ist bis zu 22 kn schnell. Dazu stehen zwei Dual-Fuel-Verbrennungsmotoren (H2ICED) mit insgesamt 441 kW Leistung im Maschinenraum. Der Wasserstoff wird in zwölf Einzeltanks bei 200 bar gebunkert, zudem gibt es zwei Dieseltanks. CMB nutzt die »Hydroville« zudem als Testfahrzeug, um die Nutzung der Wasserstoff-Technologie auch für große Seeschiffe weiter zu entwickeln.

Der große Vorteil von Wasserstoff liegt in der Sauberkeit, es wird weder CO2 noch Feinstaub noch Schwefel emittiert. Zudem wird Wasserstoff eine hohe Energiedichte bescheinigt. »Mit unseren Investitionen in nachhaltige Technologien wollen wir uns und das maritime Cluster Antwerpen für die Zukunft rüsten«, sagte CMB-Chef Alexander Saverys.

»Gemeinsam mit der gesamten Hafengemeinschaft arbeiten wir an einem nachhaltigen Hafen«, erklärte Jacques Vandermeiren, CEO der Antwerp Port Authority, im Rahmen der Preisverleihung. Die eingereichten Bewerbungen für diese Auszeichnung machten deutlich, dass es eine Fülle von Nachhaltigkeitsinitiativen gebe, die andere Unternehmen inspirieren könnten. »Das ausgezeichnete Projekt ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie ein kommerziell betriebenes Projekt hohe Nachhaltigkeitsgewinne erzielen kann.«

Insgesamt 16 Unternehmen und Organisationen folgten der vor dem Sommer gestarteten öffentlichen Aufforderung zur Teilnahme an dem Wettbewerb. Die Fachjury unter Leitung von Hafendezernent Marc Van Peel entschied sich für eine Vorauswahl von drei Finalisten. Neben dem Preisträger CMB kamen Ashland Specialities Belgium und BASF Antwerpen in die Endrunde. Die Jury lobte Ashland Specialities für die Art und Weise, wie sie Regenwasser recycelt, während BASF Antwerpen für ihre neue abfallarme Anilin-Anlage mit Energierückgewinnung ausgewählt wurde.