Trotz siebenmonatiger Einstellung der Binnenschifffahrt auf der Elbe konnte der SBO-Hafenverbund (Sächsische Binnenhäfen Oberelbe) dank seiner trimodalen Aufstellung wieder annähernd das Umschlagergebnis von 2017 erreichen.
Insgesamt wurden 2,64 Mio. t Güter (-1 %) umgeschlagen, ohne den baubedingt ruhenden Umschlagbetrieb im Hafen Torgau. Zum SBO-Hafenverbund gehören die Binnenhäfen in Dresden, Riesa, Torgau, Mühlberg, Decin, Lovosice und Dessau-Roßlau.
Ein neues Rekordergebnis wurde beim Containerumschlag im Hafen Riesa erzielt. 2018 wurden 43.541 TEU (Containereinheiten) umgeschlagen – ein Plus von 634 TEU (+ 1,5 %) gegenüber 2017. Damit wurde das beste Ergebnis seit Bestehen des Containerterminals erzielt. Die Container werden zweimal wöchentlich per Binnenschiff und fünfmal wöchentlich mit der Ganzzugverbindung AlbatrosExpress zwischen Riesa und Hamburg/Bremerhaven transportiert.
Grundlage für die positive Entwicklung des Containerumschlages im Hafen Riesa ist laut SBO das Angebot ganzheitlicher logistischer Lösungen für die angesiedelten Unternehmen und Kunden. In der temperaturgeführten Containerservicehalle werden »Leistungen rund um den Container« angeboten. Das Portfolio reicht von Reparaturen, Reinigungen, Sonderbau und Handel von Containern über den Einbau von Inlets und Spezialeinbauten bis hin zu Containerstauen und -packen sowie der Kommissionierung für Kunden.
Eisenbahn legt kräftig zu
Beim Güterverkehr per Eisenbahn konnten besonders die Häfen Roßlau (+ 21 %) und Decin (+ 70 %) zulegen. Per Eisenbahn wurden vor allem Container, Schrott, Düngemittel, Stahlbleche und Stammholz transportiert.
Von Anfang Juni bis Ende Dezember hatten die Oberelbe-Häfen mit den sehr niedrigen Wasserständen der Elbe zu kämpfen. Pegelstände von 50 cm und weniger führten zur siebenmonatigen Einstellung der Binnenschifffahrt. Dadurch sank der Güterumschlag per Binnenschiff in den Oberelbe-Häfen um fast 22 % auf 152.000 t. Zu den per Binnenschiff transportierten Gütern gehörten Container, Getreide, Sojaschrot, Düngemittel, Schrott und Projektladungen.
Dresden von Niedrigwasser stark getroffen
Die Häfen Dresden und Lovosice haben sich bereits seit mehreren Jahren als Dienstleistungsstandorte für den Umschlag von Projektladungen etabliert. Das monatelange Elbe-Niedrigwasser im Jahr 2018 hat besonders den Hafen Dresden stark getroffen. Dennoch wurden 83 Großverladungen mit ca. 5.500 t durchgeführt.
In Kooperation mit der Deutschen Binnenreederei (DBR) hat die SBO die Etablierung eines Liniendienstes für den Transport von Projekt- und Schwergutladungen auf der Elbe vereinbart – die Elbe Project Cargo Line (EPCL). Ziel der EPCL ist es, der verladenden Wirtschaft ganzjährig eine verlässliche Verbindung zwischen den SBO-Häfen und den Seehäfen zu garantieren. Zum Einsatz kommt dabei flachgehende Schiffstechnik, mit der Projektladung bis zu einer Fahrrinnentiefe von 120 cm effizient auf der Elbe transportiert werden kann. Im Rahmen der EPCL werden in den SBO-Häfen Schubleichter stationiert, sodass erforderlicher Schiffsraum unmittelbar verfügbar ist.
Hafen Torgau wieder in Betrieb
Im Mai 2018 erfolgte nach einer dreijährigen Bauzeit die (wasserseitige) Wiederinbetriebnahme des Hafens Torgau mit neuer Kaimauer, Kranbahn, 25-t-Hydraulikkran und technischen Ausrüstungen. Bis Jahresende wurden die Bahnübergänge der Gleisanlage im Stadtgebiet Torgau erneuert sowie die Gleisanlagen zwischen dem Bahnhof Torgau und dem Hafengelände instandgesetzt. Mit dem modernisierten Hafen Torgau steht der hafenaffinen Wirtschaft nun wieder eine leistungsfähige Verkehrsanbindung im Großraum Leipzig zur Verfügung. Im Hafen Torgau werden vor allem land- und forstwirtschaftliche Produkte sowie Schrott umgeschlagen.
Anfang September 2018 feierte die SBO den 130. Geburtstag des Riesaer Hafens mit einem Hafen- und Familienfest mit vielen Attraktionen für Groß und Klein. Der Hafen Riesa hat sich in seinem 130-jährigen Bestehen vom einstigen Güterumschlagplatz zum modernen trimodalen Logistikknoten und Partner für Containerlogistik entwickelt. Wichtige Industrie- und Landhandelsunternehmen der Region nutzen intensiv die Binnenschiffs- und Eisenbahnverbindungen über den Hafen Riesa.