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In Göteborg soll demnächst die erst rein-elektrische Fähre in Betrieb genommen werden. Angetrieben wird sie von Volvo Penta-Motoren

Die schwedische Stadt startet damit die nächste Phase des Projekts »ElectriCity«, das ein Verkehrsnetz ohne Emissionen schaffen soll. In einer Partnerschaft von Industrie, Wissenschaft und Kommunalverwaltung geht es darum, nachhaltige Verkehrssysteme zu entwickeln sowie den Energieverbrauch und die Auswirkungen des Verkehrs auf das Klima zu senken. Zuerst waren Busse dran, jetzt kommen die Schiffe.

Das rein elektrische Antriebssystem der Fähre, die künftig auf dem Göta-Kanal verkehren soll, kommt vom schwedischen Motorenhersteller Volvo Penta, dessen Schwesterunternehmen bereits die Elektrobusse auf den Stadtlinien 55 und 16 ausgerüstet hatte. Bislang eingesetzte Fähren sind dagegen diesel-elektrisch unterwegs.

Die »Älvsnabben 4« wird von Volvo Penta in Zusammenarbeit mit den städtischen Verkehrsbetrieben Västtrafik auf einen batterieelektrischen Antrieb umgerüstet. Sie soll in der Lage sein, längere Strecken mit mehreren Stopps zu bewältigen und ihre Akkus über Nacht wieder aufzuladen. Zusätzlich steht an Bord ein Diesel-Generator bereit. Die Leistungsdaten gegenüber den zuvor genutzten Dieselmotoren sind identisch, allerdings stehe künftig ein deutlich höheres Drehmoment zur Verfügung, heißt es. Der Umbau soll Anfang 2020 beginnen und bis Ende des kommenden Jahres abgeschlossen sein.

»Als Teil der Volvo Group haben wir Zugang zu der Technologie und dem Know-how aus der langjährigen Entwicklung von Elektrobussen«, erklärt Björn Ingemanson, Präsident von Volvo Penta. »Nun wollen wir unsere Expertise auf maritime Einsatzzwecke übertragen.« Das Motto: Sauber. Effizient.

Västtrafik hat sich zum Ziel gesetzt, die CO2-Emissionen bis 2035 um 90% zu reduzieren. ElectriCity – das sind die Volvo Group, die Region Västra Götaland, Västtrafik, die Stadt Göteborg, die Technische Universität Chalmers, die schwedische Energiebehörde, der Wissenschaftspark Johanneberg, der Wissenschaftspark Lindholmen, Göteborg Energi, Älvstranden Utveckling, Ericsson, Keolis, Akademiska Hus und Chalmersfastigheter beteiligt.

Die knapp 32m lange und 8m breite Fähre wurde 1995 in Norwegen aus Aluminium gebaut. Der Rumpf ist eisverstärkt. Bislang sorgen zwei Volvo Penta D12 über zwei Propeller für maximal 15kn. Dazu kommen zwei Generatoren, ebenfalls von Volvo, sowie ein Bugstrahler von Jastram. Auf das Schiff passen insgesamt 148 Passagiere im Salon und 80 auf dem Deck sowie 48 Fahrräder.