Rotterdam baut seine Position als größter westeuropäischer Transithafen für Agrar-Produkte weiter aus und will dafür einen »Food Hub« an der Zufahrt zur Maasvlakte schaffen.
Das 60 ha große Gewerbegebiet soll Unternehmen aus dem Agrar- und Lebensmittelsektor anlocken. Für mehr als die Hälfte der Grundstücke am Calandkanaal würden bereits Gespräche mit Interessenten geführt, teilte der Hafenbetrieb mit.
Nach den USA sind die Niederlande die weltweit zweitgrößte Exportnation für landwirtschaftliche Erzeugnisse. Beim Import stammen die meisten Produkte aus Südafrika, Brasilien und Costa Rica. 2017 betrug das Handelsvolumen fast 92 Mrd. €. Dies mache Rotterdam mit einem Umschlag von 16 Mio. t jährlich zum Marktführer in Westeuropa. »Wir möchten diesen Sektor weiter stärken«, sagt Emile Hoogsteden, Geschäftsführer für Container, Breakbulk & Logistics.
Auch Liegeplätz für Binnenschiffe
Der »Rotterdam Food Hub« biete dafür ideale Voraussetzungen: Die großen Deepsea-Containerterminals auf der Maasvlakte sind nur einen Steinwurf entfernt. Mehrere Liegeplätze sollen speziell für Reefer-Schiffe zur Verfügung gestellt werden. Außerdem werde es dort Liegeplätze für Binnenschiffe und Lager direkt an den Kaien geben.
Der »Rotterdam Food Hub« ist als Ergänzung zu den bereits vorhandenen Agrarlebensmittel-Hotspots im Hafen wie den Cool Port und die großen Kühllager auf der Maasvlakte und im Eemhaven gedacht. Auch die Nähe von Greenports wie Barendrecht, Ridderkerk und dem Westland sei ideal, heißt es.
Ab Juli wird beim ersten Kunden der Spatenstich zur Entwicklung des Geländes am sogenannten »Kop van de Beer« gesetzt. Ende 2020 sollen die ersten Unternehmen den Betrieb aufnehmen.