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Das Flusskreuzfahrtschiff »Gretha van Holland« ist innerhalb einer Woche in drei Unfälle verwickelt gewesen.

Dem Schiff, gegen das jetzt eine »Festlegeverfügung« verhängt wurde, droht das Aus für die gesamte Saison auf der Müritz-Elde-Wasserstraße.

Der jüngste Unfall des 40 m langen Schiffes ereignete sich bei der Ausfahrt aus einer Schleuse in Parchim. Weil das Steuerhaus nicht weit genug heruntergefahren war, wurde es bei dem Anprall zerstört, zudem wurde das Schleusentor beschädigt. Menschen kamen nicht zu Schaden. Das Schiff, das vor wenigen Tagen bereits in zwei Unfälle bei Garbow verwickelt war, war ohne Passagiere unterwegs. Dort war es an einer Schleuse gegen die Befestigung gerammt und wenig später fuhr es sich auf dem Grund fest. Bei einer Vermessung fiel auf, dass das Schiff ohne Gäste und Gepäck einen Tiefgang von 1,40 m hat – zugelassen sind jedoch nur 1,20 m.

Wegen der vorherigen beiden Zwischenfälle durfte der Flusskreuzer nur mit einer Sondergenehmigung fahren, noch dazu in Polizeibegleitung. Das Polizeiboot, das hinter der »Greta van Holland« fuhr, passte jedoch nicht mit in die Schleuse, als es zur dritten Havarie kam.

Warten auf die Reparatur

Das Flusskreuzfahrtschiff liegt nun in Parchim und wartet auf die Reparatur. Das WSV hat den Betreibern wegen des zu großen Tiefgangs vorerst untersagt, mit Passagieren auf der Müritz-Elde-Wasserstraße oder nach Schwerin zu fahren. Die Erlaubnis zur Fahrt an eine Werft an den großen Mecklenburger Oberseen wurde dagegen erteilt, denn dort sind die Wasserwege tiefer.

Wie es mit dem Havaristen weitergeht, soll in dieser Woche geklärt werden. Die Verständigung sei jedoch problematisch hieß es, denn laut Wasserschutzpolizei hat die »Gretha van Holland« Papiere aus den Niederlanden, eine tschechische Besatzung und gehört inzwischen polnischen Reedern.

Die beschädigte Schleuse Parchim konnte unterdessen mit Hilfe von Tauchern wieder in Gang gebracht werden. Man habe alles daran gesetzt, die Müritz-Elde-Wasserstraße schiffbar zu halten, so das zuständige Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt.